Italien ist nicht nur das Land der Sehnsucht deutscher Studienräte. Die Rezeption der verschiedenen linken Strömungen im an Kämpfen nicht gerade armen Italien ist in keinem Land so fortgeschritten wie in Deutschland. Umso erstaunlicher ist es, dass der frühe italienische Linkskommunismus der seit 1926 aus der Kommunistischen Partei Italiens ausgeschlossenen Mehrheitsfraktion um Amadeo Bordiga und die weitere Entwicklung dieser Strömung bisher nicht in deutscher Sprache dargestellt wurden.
Dieser Fraktion hat die »Internationale Kommunistische Strömung« eine umfassende Studie gewidmet. Es handelt sich um die Übersetzung eines französischen Werks, das in einer Buchreihe zu den linkskommunistischen Dissidenten erschienen ist. Im Englischen liegen in der Reihe bereits Arbeiten zur deutsch-holländischen, russischen, britischen und italienischen kommunistischen Linken vor. Auch wenn sich die Studie ideengeschichtlich teilweise stark darauf konzentriert, die internen Debatten zu beschreiben, so könnte die Rezeption der strikt internationalistischen und antireformistischen, aber in der Organisationsfrage konsequent »leninistischen« italienischen Linken auch in der zeitgenössischen deutschen Linken neue Diskussionen entfachen.
Internationale Kommunistische Strömung (IKS): Die Italienische Kommunistische Linke. Ein Beitrag zur Geschichte der revolutionären Bewegung 1926-45. Eigenverlag, Köln 2007, 291 S., 10 Euro. Zu bestellen über: deutsch@internationalism.org
