Semesterferien! Endlich Semesterferien! Der letzte linke Student freut sich. Denn: der letzte linke Student muss nicht mehr in die Uni. Er muss also: nicht mehr arbeiten. Und mitdenken. Und gegenagitieren. Vielmehr: der letzte linke Student kann in den Urlaub fahren. Und wohin kann der letzte linke Student fahren? Der letzte linke Student kann beispielsweise nach Teneriffa fahren. Allerdings: Das wäre nur Urlaub für die Entspannung und nicht für den Geist. Aber: der letzte linke Student kann auch auf ein sozialistisches Treffen in Rumänien fahren. Oder: der letzte linke Student fährt einfach auf das Work-Camp nach Mecklenburg.
Doch: das alles kostet Geld. Und weiter einschränkend muss angemerkt werden: und auf den Seminaren wird nicht so viel für die Revolution getan. Es wird stattdessen: viel Alkohol getrunken. Und auch ein bisschen: rumgemacht. Nun sollte man als Linker jedoch wissen, wie man seine Zeit sinnvoll rumbringt. Das weiß der letzte linke Student. Und er weiß auch: Rumgemache und Rumgetrinke ist keine sinnvolle Zeitrumbringung.
Nun fällt dem letzten linken Studenten auf: die ganzen Semesterferien sind ein einziges Rumgemache und Rumgetrinke. Ob nun in der Sonne oder im linken Seminar. Und am Semesteranfang dann: hat niemand Disziplin. Aber jeder: einen Kater. Flugs schreibt der letzte linke Student deshalb in sein besonderes Notizbuch: »Semesterferien sind scheiße. Sie verringern den Druck und werfen uns dem Hedonismus in die Arme. Dank der Semesterferien kann nichts werden mit der studentischen Revolution.« Das: ist selbstverständlich wahr. Und richtig: richtig ist es auch. Und auch wir sollten endlich begreifen, dass ein Urlaub niemals gut ist für die Nerven.
