Warten auf die Waffen

Mehr als drei Millionen Patronen, 1 500 Granaten, Granatwerfer und anderes Kriegsgerät, das Zimbabwes Präsident Robert Mugabe im Kampf gegen die Opposition gut gebrauchen kann, hat die »An Yue Yiang« geladen. Das chinesische Schiff lief in der vergangenen Woche den südafrikanischen Hafen Durban an, von dort sollten die Waffen auf dem Landweg nach Zimbabwe transportiert werden. Eine »normale Transaktion zwischen souveränen Staaten«, bei der »wir nicht einschreiten dürfen«, sagte der südafrikanische Verteidigungsminister January Masilela.
Die Hafenarbeiter in Durban waren anderer Ansicht, sie weigerten sich, die Fracht zu entladen. »Das Schiff muss nach China zurückkehren«, forderte Randall Howard, Generalsekratär der Gewerkschaft Satawu. Sollte die Regierung Streikbrecher einsetzen, »werden unsere Mitglieder nicht herumstehen und lächeln«. Die Polizisten wollten der Regierung ebenfalls nicht helfen. »Die Hafenarbeiter haben gute Gründe, das Schiff nicht zu entladen«, sagte Benzi Soko, Sprecher der Polizeigewerkschaft Popcru. Dann entschied auch noch ein Gericht, der Transfer verstoße gegen den National Conventional Arms Control Act, dem zufolge Waffenlieferungen nicht genehmigt werden dürfen, wenn sie »zur internen Repression beitragen« oder Regierungen stärken, die »systematisch die Menschenrechte verletzen«. Am Freitag voriger Woche verließ der Frachter Durban, vermutlich sollen die Waffen nun in Mozambique entladen werden.
Während der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki meint, in Zimbabwe gebe es »keine Krise«, kritisieren die Gewerkschaften die Repression im Nachbarland. In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Gewerkschaftsverbände beider Länder die Veröffentlichung der Wahlergebnisse, die Mugabe bislang verwei­gert. js