Servizio Urbano

Die Eisdielen verkaufen viel zu wenig Eis, die Hotelzimmer bleiben viel zu oft leer, der nationale Verband der Hoteliers spricht von einem Debakel. Das Tourismusgeschäft in Italien läuft schlecht. Doch ein paar Tüten Eis werden sicherlich an die 3 000 Soldaten verkauft werden können, die seit vergangenem Montag in den Städten des Landes patrouillieren. Sie sollen historische Bauten, Botschaften und Bahnhöfe vor »Dieben, Vergewaltigern und Kriminellen« schützen. Allein 1 000 Soldaten sind seit Montag abgestellt, um sich vor den Aufnahmezentren für illegale Einwan­derer zu postieren. Diese Maßnahme, genannt »Mission Italien«, wurde von Ministerpräsident Silvio Berlusconi per Dekret verhängt und ist Teil des Sicherheitspakets gegen Kriminalität und illegale Einwanderung. Erst vor zwei Wochen hat Berlusconi den landesweiten Notstand ausgerufen, da er Italien von illegalen Einwanderern bedroht sieht.   DA