Sagt Kanake!

Der letzte linke Student liest nicht nur linke Sachen. Nein! Der letzte linke Student liest auch lustige Sachen. Zum Beispiel: der letzte linke Stundet liest gern ein Satiremagazin. Ein Satiremagazin: das ist wie ein linkes Magazin, nur ohne links. Dafür aber: ist ein Satiremagazin: lustig. Und Satire: ist sowieso links. Denn: böse Menschen haben keine Lieder. Und Lieder: sind ja fast so was wie Humor. Also quasi: kongruent. Heißt: wer Lieder hat, hat auch Humor. Heißt: wer Humor hat, ist nicht böse. Q.e.d.
Nun aber schreibt das Satireblatt: ein verbotenes Wort. Das verbotene Wort: lautet Neger. Warum ist das Wort verboten? Es ist verboten, denn es verletzt andere Leute. Leute: die mit diesem Wort beschimpft werden. Nun ist das Verletzen von Leuten: ungleich von gut. Heißt: man darf das Wort nicht benutzen. Heißt: das Satiremagazin ist ungut. Und ungut: heißt böse. Heißt also: unlinks. Kann man noch folgen? Ja, der letzte linke Student kann diesem Gedanken noch folgen. Obschon: es mordsmäßig kompliziert ist. Andererseits aber: ist es sein eigener Gedanke.
Wie auch immer: Negersagen ist unlinks. Ein Satiremagazin ist aber links. Und muss es auch sein: denn es gefällt dem letzten linken Studenten. Ein Dilemma? In der Tat! Doch nun schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch: »Man darf Neger sagen, wenn man lustig ist. Weil alle wissen, dass man es nicht so meint. Wenn ich satirisch bin und sage ›Polacke!‹, so ist das kein Polenwitz und keine Beschimpfung. Sondern haraldschmidtesk. Und damit per se links. Denn die Linke kann nicht unlinks sein. Negersagen verletzt also niemanden.« Letzter linker Student dixit. Und auch wir sollten aufatmen und »Scheißkanake« brüllen, und hernach kräftig loslachen!