Schluss mit der Superstarguckerei!

Gut, eine Weile lang war »Deutschland sucht den Superstar« lustig und unterhaltsam und die einzig nennenswerte Samstagabend-Fern­seh­unterhaltung. Staunend dabei zuzusehen, wie sich Menschen ohne jegliches Talent, da­für mit viel Selbstvertrauen, für rund 30 Sekun­den zum Idioten machten, war durchaus erheiternd – schließlich trafen die hämischen Jury-Kommentare durchweg Leute, die sie auch verdient hatten. Dass unter den Kandidaten, die es in die Endrunde schafften, irgendeiner Wochen-Superstar wurde, war auch ganz okay, schließlich wurde der Hit des Siegers nur ein paar Wochen lang überall gespielt, dann war wieder Ruhe, und der Gewinner kam anschließend höchstens mal in der Rubrik »Was macht eigentlich …« vor.
Nun aber ist Schluss mit dem DSDS-Gucken. Nicht etwa, weil die von jeher gescripteten, also von speziellen Gag-Schreibern ausgedachten zynischen Bemerkungen von Dieter Bohlen irgendwie noch doofer geworden wären, und auch nicht, weil man womöglich gern einmal einen richtigen Langzeit-Superstar erleben würde.
Nein, es reicht, weil in dieser Staffel die Produktion von Skandalen so absolut ungehemmt überhand genommen hat. Die beiden tätlichen Angriffe auf die Jury hätten beispielsweise einfach verhindert werden können, indem man den Mann, der bereits in der vorigen Staffel ausgerastet war, einfach nicht mehr vorgelassen hätte. Und den zweiten Ärgermacher, der diesen typischen »Kerl in Kneipe auf Ärgersuche«-Blick hatte, hätte wohl keine auch nur halbwegs fähige Security woanders hin als vor die Tür geschickt.
Solche Leute in der Hoffnung auf spektakuläre Fernsehbilder auf die Jury loszulassen, ist unlustig und ununterhaltsam. Ende.