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Auch die Reichen werden ärmer. Nur noch 793 Milliardäre zählt das Magazin Forbes, im vergangenen Jahr waren es noch 1 125. Zwar konnten 41 Geschäftsleute ihr Vermögen auf über eine Milliarde Dollar mehren, doch 355 sackten unter die Milliardengrenze ab und 18 verstarben. Gemeinsam besitzen die Milliardäre noch 2,4 Billionen Dollar. Doch im Durchschnitt verlor jeder von ihnen 23 Prozent seines Vermögens. Einige traf es besonders hart. Maurice Greenberg, ehemaliger Vorsitzender der US-Versicherung AIG, verlor über 1,8 seiner 1,9 Milliarden Dollar. Seinen Nachfolgern dürfte es schwerer fallen, in die Spitzengruppe aufzusteigen, denn Präsident Barack Obama will den Managern des Unternehmens nicht einmal mehr Bonuszahlungen gönnen.
Doch die USA »gewinnen ihre Dominanz als Reichtumsdepot zurück«, urteilt Forbes. Im immer noch größten Geldspeicher der Welt leben 45 Prozent der Milliardäre, mit Bill Gates und Warren Buffet belegen zwei Amerikaner die ersten beiden Plätze. Viele Aufsteiger aus Schwellenländern und Staaten, die fast nur Rohstoffe exportieren, fielen hingegen zurück. So mancher Scheich ist zwar noch reich, doch der erste Saudi, Prinz al-Waleed Bin Talal al-Saud, muss sich mit Rang 22 zufrieden geben. Der größte Verlierer ist der Inder Anil Ambani, er büßte 32 Milliarden Dollar ein, 76 Prozent seines Vermögens. Russland verzeichnet den größten Millardärsverlust. Während im vergangenen Jahr Mos­kau die größte Milliardärsdichte aufwies, zählt New York mit 55 nun wieder fast doppelt soviele Milliardäre wie die russische Haupt­stadt. Michael Bloomberg, der Bürgermeister von New York, gehört überdies zu den nur 44 Milliardären, die ihr Vermögen mehren konnten.
Geschäftstipps lassen sich aus der Liste nur schwer ableiten. Dass der Verkauf von Drogen ein gutes und krisenfestes Geschäft ist, wusste man auch vorher. Der mexikanische Kokaingroßhändler Joaquin Guzmán Loera gehört zu den wenigen, die zu Mil­liardären aufsteigen konnten. Gegen seine Milliarde nimmt sich die für seine Ergreifung von der US-Regierung ausgesetzte Belohnung von fünf Millionen Dollar bescheiden aus. Auch der Discount bleibt ein gutes Geschäft, die Brüder Albrecht (Aldi) belegen die Plätze sechs und neun, die Waltons (Walmart) stehen auf den Plätzen elf und zwölf.