Angriff der Eidgenossen

In der Schweiz gibt es Berge und Banken, und jeder Schweizer besitzt ein Gewehr. In jedem Berg verbergen sich unzählige Bunker, in jeder Bank unzählige Geheimnisse, und in der Psyche jedes Schweizer Bürgers Aggressionen von ungeahnten Ausmaßen. Jahrzehntelang immer neutral sein zu müssen und mit den Gewehren nicht schießen zu dürfen, hat bei ihnen offenbar erhebliche Schäden angerichtet.
Weil die EU und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) den Schweizern ihr Bankengeheimnis nehmen wollen und Steinbrück auch noch irgendetwas von »Indianern« sagte, entladen sich die Aggressionen derzeit geradezu explosionsartig. Die potenziellen Schläger organisieren sich sogar. Mehr als 17 000 Personen sind bereits der Facebook-Gruppe mit dem Namen »Ich könnte Peer Steinbrück pausenlos die Fresse polieren« beigetreten. Im dazugehörigen Diskussionsforum antworten die Mitglieder in Scharen auf die Frage: »Gibt es noch weitere Gründe, Peer Steinbrück die Fresse zu polieren?« Farah Forster schreibt: »er isch eifacht s gröschte arschloch!!! d Schwiiz muess s bankgheimniss bestoh lo!! niirmert derf üüs da chlaue.« Und erst recht kein Deutscher, fügt Manuel Berchtold hinzu, in bester antideutscher Manier: »Und das gnau vo dene huere Dütsche … Söllet mal selber uf sich luege … D EU isch widär mal es gross Projekt für e Grossdütschland … sorry isch so.«
Weil Steinbrück den Schweizern etwas von dem Wenigen nehmen will, was sie haben, gibt es nach 1945 erstmals wieder so etwas wie ein deutsch-schweizerisches Verhältnis. Nur ist es schlecht. Zuletzt tauschte der Schweizer Verteidigungsminister Ueli Maurer seinen Mercedes-Benz gegen einen Renault aus. Und Christian Miesch, Nationalrat der rechtskonservativen SVP, zog einen Auslandseinsatz der Schweizer Armee in Erwägung.   gs