»Diesen Konsens werden wir auslöschen«
Welche Bedeutung hat das Urteil für Ihre Organisation?
Aus dem Beschluss geht hervor, dass die Kampagne nur Persönlichkeitsrechte berührt. Deshalb fallen der Vorwurf der Volksverhetzung und das noch gegen uns laufende Strafverfahren ins Wasser.
Peta behauptet stets, dass die Shoa in der Kampagne nicht verharmlost werde. Ist es keine Bagatellisierung, mit Bildern aus den Vernichtungslagern Werbung zu betreiben?
Wir machen es nicht zu Werbezwecken.
Sie versuchen doch, für Ihr Anliegen zu werben.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein und versuchen, unsere Ziele mit Aktionen voranzubringen. Die Holocaust-Kampagne war die erfolgreichste bisher, das lag sicher an den Bildern, die Assoziationen hervorrufen. In unserer Gesellschaft gilt immer noch: Tiere haben keine Würde. Diesen Konsens werden wir auslöschen, auch wenn es noch Jahrzehnte dauert.
Nazis zeigen z.B. im Internetportal Altermedia durchaus Sympathien für die Kampagne. Hat Ihr Verein da keine Bedenken?
Wir versuchen, gegen solche Strömungen mit Abmahnungen oder Unterlassungsklagen vorzugehen, wenn es rechtlich möglich ist. Aber um es klarzustellen: Wir bei Peta sind über jeden politischen Verdacht erhaben, antisemitisch oder gegen Juden zu sein. Ich bin z.B. Stadtrat in Schwerin für die Grünen.