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In der Nacht zum Montag haben Unbekannte einen Brandanschlag auf den Fuhrpark der Offiziersschule des Heeres in Dresden verübt. Dabei wurden 42 Fahrzeuge stark beschädigt oder komplett zerstört.
Die Offizierschule in Dresden dient der »Erziehung« des deutschen Offiziers. Ihr Wappen, das einen Helm vor einem eisernen Kreuz auf rotem Grund zeigt, verdeutliche, so der Wikipedia-Eintrag der Offizierschule, dass dort nicht das »Waffenhandwerk« im Vordergrund stehe, sondern dass »geistige und sittliche Kräfte militärische Führung bedingen«. Der rote Wappengrund symbolisiere »die Bindung des Soldatenberufes an das Gewissen und seine Pflichterfüllung bis hin zur Aufopferung des eigenen Lebens«. Der Helm stehe für die Leitfigur Prinz Eugen, und das Eiserne Kreuz gelte »über alle Kriege und politischen Veränderungen hin­weg als Symbol deutschen Soldatentums«.
Die erzieherischen Erfolge der traditionsbewussten Offiziersschule demonstriert eine Homepage ihrer Absolventen, die dort eruieren: »Ist es etwas besonderes, Offizier zu sein?« – eine Frage, der »leider die gesamtgesellschaftliche Lage in Deutschland wenig Raum« biete. Denn »in unserer pädagogisch und politisch verordneten Ablehnung jeglicher Autorität haben wir Deutschen den Großteil unserer Tugenden verloren und eine Anspruchsgesellschaft erzeugt, in der jeder – auch ohne irgendeinen Beitrag für die Gesamtheit zu leisten – exzellent von ihr leben kann«.
Und doch gebe es »eine Gruppe von Menschen«, die »aus freier Entscheidung« die »soldatischen Tugenden« zu ihrem »Prinzip« gemacht haben. Für sie bleiben »auch künftig die Werte bestimmend, die von jeher Zeichen guten Soldatentums waren: Pflichtbewusstsein, Disziplin, Tapferkeit, Treue, Einsatzbereitschaft, Ka­meradschaft, Ausdauer und Härte«. Mit Militarismus habe das nichts zu tun, denn: »Das sind Mannestugenden.«
Der Dresdner Oberstaatsanwalt Jürgen Schär sagte am Dienstag Pressevertretern, das Motiv für den Anschlag auf die Offiziersschule sei unklar. Auch wenn das »angegriffene Objekt« nahelege, dass es sich um eine »politisch motivierte Tat handelt«, werde in alle Richtungen ermittelt. Schär kündigte die Bildung einer Son­derermittlungsgruppe an.