Geben und Nehmen

Geschenke. Mit Geschenken ist es so eine Sache, oft sagen sie mehr über den Schenkenden aus, als dass sie passend für den sind, der sie kriegt. Barack Obama wurde jetzt vom venezolanischen Regierungschef Hugo Chávez mit dem linken 400-Seiten-Klassiker von Eduardo Galeano, »Die offenen Adern Lateinamerikas«, über die Ausbeutung des Kontinents durch die USA und Europa bedacht, woraufhin das Buch auf einen Spitzenplatz im Amazon-Ranking schnellte. Weil alle lesen wollen, was Obama vermutlich gar nicht liest. Oder hat er für den Geschichts-Nachhilfeunterricht noch Zeit, trotz Gassi gehen mit Wasserhund, Fitnessstudio, Regieren und mit Schurkenstaaten verhandeln? Umgekehrt allerdings ist auch Obama schon ins Fettnäpfchen getappt, als er der alten Queen einen I-Pod schenkte, und für den Premierminister gab’s eine DVD-Box mit US-Kino-Klassikern, die Gordon Brown dann nicht zum Laufen brachte, weil sein Abspielgerät die Länderkennung nicht kannte.   her