Im Sitzen hören

So. Jetzt setzen wir uns mal ganz ruhig hin und vergessen für ein paar Minuten den ganzen coolen, angesagten, superhippen Kram. Und hö­ren uns »Damage Limitation« von Mick Fitzge­rald an. Mick Fitzgerald, seit mehr als 30 Jahren in der irischen Musikszene aktiv, gehört zu den Musikern, die ihrem Stil so dermaßen treu bleiben, dass ihre Songs alle bekannten Stationen mindestens einmal durchmachen und entsprechend mal als trendy, dann wieder als hoffnungs­los altmodisch über nostalgisch bis hin zu retro bezeichnet werden.
Die aktuelle CD des 59jährigen Dubliner Sängers besteht aus gleichermaßen zurückhaltend wie geschickt instrumentierten Songs, in denen Geschichten erzählt werden.
Was dem Mann nicht schwerfällt, denn als Au­tor zahlreicher Kurzgeschichten war er Ende der achtziger Jahre für den renommierten irischen Literaturpreis »Hennessy Award« nominiert. Damals arbeitete er zudem regelmäßig als Reporter für die Irish Press, für die er unter an­derem Johnny Cash, Chuck Berry und P.L. Travis interviewte. Letztgenannter ist der Autor eines der schönsten Kinderbücher aller Zeiten, »Mary Poppins«, mit Fitzgerald verband ihn eine jahrelange Brieffreundschaft. Wenn man dazu noch weiß, dass Fitzgerald Mitglied der auch in Deutschland recht erfolgreichen Band Wild Geese war, hat sich alles weitere Herumgerede erledigt. Denn jetzt stehen wir alle auf und gehen an den Rechner, die CD kaufen. Und zwar pronto.

Mick Fitzgerald: Damage Limitation. Erhältlich unter kasnaujo@gmx.de