Horden mit Knüppeln

Uigurische Demonstranten forderten am Dienstag in der Stadt Urumqi die Freilassung von Gefangenen. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua wurden 1 434 Menschen festgenommen, seit es bei einer Demonstration am 25. Juni zu Kämpfen mit der Polizei kam. Die Uiguren protestierten wegen des Todes zweier Arbeiter, die angeblich von han-chinesischen Kollegen erschlagen wurden. Mindestens 156 Menschen wurden bei den Unruhen in der Provinz Xinjiang getötet, zum Teil von Polizisten und Soldaten, doch scheint es vielerorts auch zu Kämpfen zwischen Uiguren und Han und zu Lynchmorden zu kommen. Der Korrespondent William Foreman berichtet von mit Messern und Knüppeln bewaffneten Horden, die in den Straßen patrouillieren. Der Regierung kommen die Unruhen derzeit besonders ungelegen, da die Feiern zum 60. Jahrestag der Volksrepublik bevorstehen und unermüdlich eine »harmonische Gesellschaft« propagiert wird.