Der letzte linke Student hasst das Regietheater. Zwar: Avantgarde ist gut. Avantgarde nämlich: ist auch die Partei. Die einzige Partei: die der letzte linke Student wählen würde. Wenn er: anders wählen würde als strategisch. Diese Partei: liebt der letzte linke Student von Herzen. Allerdings: diese Partei ist noch nicht gegründet. Daher: wählt der letzte linke Student das kleinere Übel. Denn: das kleinere Übel ist immer noch besser als das größere Übel. Und Nichtwählen? Nichtwählen kommt nicht infrage. Warum kommt Nichtwählen nicht infrage? Weil Nichtwählen bedeutet, dass man kein Demokrat ist. Der letzte linke Student: ist aber Demokrat. Zugleich ist er: sehr radikal. Warum aber hasst der letzte linke Student das Regietheater? Er hasst es, weil es schlecht ist. Zwar: war der letzte linke Student noch nie im Regietheater. Denn: Theater ist teuer. Und: sowieso total korrupt. Aber: der letzte linke Student weiß, was Regietheater ist. Nämlich nicht: die Avantgarde. Sondern: Quatsch. Quatsch ist auch: gegen die Bevölkerung. Und siehe: die Bevölkerung geht auch nicht ins Theater. Weil sie: schon vorher weiß, dass es nachher Quatsch gewesen sein wird. Das bedeutet: Regietheater ist reaktionär.
Das bedeutet aber vor allem: Regietheater ist nicht demokratisch. Wenn es reaktionär ist und zudem nicht demokratisch, ist es auch nicht: radikal. Höchstens: radikal rechts. Das wiederum bedeutet: es ist faschistisch! Nun: erschrickt der letzte linke Student. Nicht: dass er nicht schon immer gewusst hat, dass was faul ist mit dem Theater. Doch: dass es so faul ist: hat er nicht gewusst. Nun weiß er: Theater ist antilinks. Zumindest: das moderne. Und auch wir sollten neuen Erkenntnissen mutig ins Auge schauen und nicht einfach immer nur mitlaufen!
