Meint es!

Der letzte linke Student ist beglückt. Ja, der letzte linke Student ist sogar sehr beglückt! Denn: ein weiterer Diktator wackelt. Also selbstverständlich: wackelt nicht der Diktator. Aber: es wackelt sein Stuhl. Er muss also bald gehen. Und sein Land: wird frei sein. So weit: so schön. Aber: der Diktator, dessen Stuhl wackelt, ist ein sozialistischer Diktator. Nun ist zwar: dieser sozialistische Diktator zugleich ein islamistischer Diktator. Und Islamisten: sind religiös. Und Religion: ist unlinks. Und daher: rechts.
Allerdings: Sozialismus schlägt Islamismus. Also wenn: Politik jetzt Schnick-Schnack-Schnuck wäre. Und dann wäre es so: wie bei Schnick-Schnack-Schnuck Schere Papier schlägt. Ohne: wenn und aber! Der Diktator: ist demzufolge zunächst einmal ein Sozialist. Und folglich: unser Mann. Aber: kann der letzte linke Student froh sein, wenn es einen sozialistischen Diktator trifft? Darf er es überhaupt sein? Gibt es vor der Revolution überhaupt irgendeinen Grund zur Freude?
Der letzte linke Student weiß nicht so recht. Er sitzt vor seinem besonderen Notizbuch und ihm fällt nichts ein. Nichts. Gar nichts. Doch das ist schlecht. Denn ohne Meinung: ist man auch kein Linker. Bekanntlich nämlich: sind Linke immer meinungsstark. Und immer heißt: immer!
Der letzte linke Student steckt also in der Klemme. Doch dann: kommt ihm eine Erleuchtung. Schnell schreibt er in sein besonderes Notizbuch: »Das Volk hat immer recht.« Das stimmt auf jeden Fall. Und ist nicht das Volk eh immer auch eine Partei, nämlich unsere? Und hat nicht die Partei sowieso immer recht? Folglich muss der letzte linke Student nur noch eine Weile abwarten können. Und auch wir sollten ruhig einmal warten, kommen wir nicht zur Meinung, dann kommt die Meinung sicher zu uns!