John Zorn und die anderen

»Radical Jewish Culture«. Noch bis 24. Juli läuft die Sonderausstellung im Jüdischen Museum in Berlin. Versucht wird hier, ein musikalisches Genre zu erklären, dass Jazz, freie Improvisation und jüdische Identitätssuche zusammenbringt. Der Begriff »Radical Jewish Culture« geht zurück auf den Avantgardisten, Komponisten und Saxophonisten John Zorn, der die vor allem in den Achtzigern und Neunzigern für großes Aufsehen sorgende Experimentaljazz-Szene New Yorks neu definieren wollte. Juden waren es, die in diesen Jahren die Jazzstadt New York prägten, und diesen Umstand wollte Zorn herausstellen. Er gründete sein bis heute immens einflussreiches Label Tzadik und veröffentlichte dort avantgardistischen Klezmer genauso wie Japan-Noise. Der Umgang mit der jüdischen Identität ist auf dem Label immer spielerisch und undogmatisch, aber wird sie durch Bezüge zur jüdischen Geschichte explizit betont.   AHA