Denkt groß!

Der letzte linke Student ist gegen Palästina. Dabei: ist der letzte linke Student eigentlich immer für Palästina. Und immer: heißt buchstäblich jederzeit. Denn: der letzte linke Student ist ein linker Student. Und als Linker: ist man immer für Palästina. Ohne Palästina: ist man unlinks. Kritisiert man Palästina: ist man demzufolge rechts. Und zwar: ganz rechts. Ist der letzte linke Student also ein Rechter geworden?
Nein. Der letzte linke Student kann kein Rechter werden. Dort, wo er ist: dort ist die Linke! Warum jedoch ist der letzte linke Student dann gegen Palästina? Der letzte linke Student ist gegen Palästina: wegen der Staatenbildung. Bekanntlich: gibt es nur ein großes Palästina. Nur ein großes: ist ein wahres. Die Palästinenser hingegen: wollen nun ein kleines Palästina zum Staat machen. Damit aber: akzeptieren sie Israel. Und zerstören: den Traum von einem Palästina für alle. Alle sind hier: Araber und Juden. Ein großes Palästina ist also: ein Paradies. Eines, von dem Linke wie Lassalle und Herzl immer geträumt haben. Eines, in dem sich Fuchs und Hase im Kibbuz gute Nacht sagen. Dieser Traum: ist eine reale Utopie.
Und ein kleines Palästina: ist die Aufgabe der realen Utopie. Ein kleines Palästina: bringt nur Krieg mit Israel mit sich. So wie Israel selbst: auch nur Krieg bringt. Ein großes Palästina aber: bringt Frieden und Freiheit in die Welt. Ein großes Palästina: wäre schon fast der Urkommunismus. Also letztendlich das: was Marx immer angestrebt hat. Gegen diesen Traum aufzustehen: heißt sich gegen Marx erheben. Und das: darf niemand. Nicht mal: Palästina. So sieht es der letzte linke Student. Und auch wir müssen begreifen, dass selbst die besten Freunde manchmal ungeheuerlicher Dummheiten begehen können!