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»Fuckin fdp cheater« – darf man so etwas schreiben? Als Portugiese ja, allenfalls muss man mit antisexistischer Kritik rechnen, denn »fdp« steht für »filho da puta«, Hurensohn. Findet sich das Kürzel andernorts auf einer Hauswand, so soll es keine Sympathie für die bedrängten deutschen Liberalen ausdrücken, vielmehr bedeutet es »Fuck da Police«. Und wer zu einer FDP eingeladen wird, sollte hingehen, denn es handelt sich um eine »Free Drink Party«. Nein, nicht Sie, Herr Brüderle, es soll ja für die anderen Gäste noch was übrigbleiben. Aber für Sie und Ihre Kollegen ist es langsam an der Zeit, sich Gedanken über die berufliche Zukunft und neue Einnahmequellen zu machen. Da liegt es nahe, dem Beispiel der Leipziger zu folgen, die den Slogan »Wir sind das Volk« als Wortmarke registrieren ließen, und sich FDP patentieren zu lassen. Wenn man jeden Portugiesen abmahnt, der im Internet einen Mitmenschen als Hurensohn bezeichnet, kann man viel Geld verdienen, und Anwälte gibt es genug in der FDP. Rentiert sich dieses Geschäftsmodell nicht, erwarten die Jobcenter schwierige Aufgaben. Für welchen Job wäre Patrick Döring geeignet? Die Teletubbies sind schon vollzählig. Philipp Rösler könnte natürlich Schwiegersohn werden, aber das ist er bereits.
Manche werden jetzt sagen: »Die können doch Organspender werden!« Aber wer möchte im Ernstfall Brüderles Leber haben? Andere mögen meinen, diese Leute sollten sich selbst um ihre »Anschlussverwendung« kümmern, wie Rösler es den Schlecker-Angestellten empfahl. Doch bei Schlecker war angesichts des Personalmangels jede Frau gezwungen, den Laden alleine zu schmeißen. Bei der FDP schaffen das nicht mal alle 68 000 zusammen. Natürlich kann man die von Rösler betriebene Insolvenzverschleppung kritisieren und da­rauf beharren, dass der Staat nicht für Managementfehler haften sollte. Dennoch sollten wir bei der Resozialisierung helfen. Zumal wir, auch das muss einmal gesagt werden, der FDP einiges verdanken. Nein, nicht nur die Satiriker. Vor allem die Jugend. Der redet man ein, fleißiges Lernen und harte Arbeit seien die Voraussetzungen für Erfolg. Die FDP-Politiker waren die fleischgewordene Widerlegung dieser Behauptung. Der Kampf gegen den Leistungsdruck ist wichtig, aber man darf es auch nicht übertreiben. Irgendetwas sollte man schon können, auch das müssen die jungen Leute lernen. Was in der Wirtschaft das Pyramidenspiel ist, ist in der Politik die FDP. Eine Weile läuft das Geschäft gut, aber irgendwann merkt auch der naivste Kunde, was gespielt wird. Um den pädagogischen Lehrgang zu einem guten Abschluss zu bringen, sollten die FDP-Politiker in einer Auffanggesellschaft auf den Ernst des Lebens vorbereitet werden. Zum Glück sind viele der zukünftigen Arbeitslosen relativ jung, daher sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie doch noch erwachsen werden und ein wenig Leistungsbereitschaft entwickeln.