Eine Reportage der norwegischen Tageszeitung Dagbladet wurde jetzt zu einer Doku-Serie – und die wird demnächst wohl auch vom deutschen Fernsehen adaptiert. Der Journalist Bernt Jacob Oksnes, der durch seine Reportage »De Usynlige«, der Unsichtbare, berühmt geworden war, in der es um die Beerdigung eines einsamen Mannes ging, zu der niemand gekommen war – dieser Oksnes hatte beim Joggen eine Idee gehabt: »Warum nicht mal schauen, was aus den Leuten geworden ist, die am gleichen Tag wie Königin Sonja in Oslo geboren wurden?« Das erwies sich allerdings als zu schwierig, und deswegen wurde die Königin für die große, 2011 erschienene Reportage durch den damaligen Staatsminister Jens Stoltenberg ersetzt, an dessen Geburtstag am 16. März 1959 in der norwegischen Hauptstadt noch 22 weitere Babys auf die Welt gekommen sind. Einige von ihnen werden im Text vorgestellt, indem sie immer entlang der wichtigsten Stationen im Leben des Protagonisten von ihren Erinnerungen erzählen – und berichten, was sie beispielsweise mit fünf Jahren taten, während Jens Stoltenberg nach einem Unfall in Jugoslawien, wo der Vater als Diplomat arbeitete, mit einer lebensgefährlichen Infektion auf einer Belgrader Intensivstation lag.
Nun hat der Staatssender NRK ein eigenes Doku-Format aus Oksnes’ Idee entwickelt, »Datoen«, das Datum, heißt es und wurde als Konzept bereits vor der Erstausstrahlung an zahlreiche Fernsehsender auf der ganzen Welt verkauft, unter anderem eben auch an einen deutschen, einen australischen, einen chinesischen und einen französischen Fernsehsender. Dabei werden jedoch nicht die Geschichten aller am gleichen Tag wie die jeweilige prominente Hauptfigur Geborenen erzählt, sondern nur einige wenige, die ganz unterschiedlich ausfallen. Wann und wo »Datoen« im deutschen TV laufen wird, ist leider noch nicht bekannt.
