Wo alles begann

HipHop Boulevard. Bürgermeister Bill de Blasio ist sich sicher, es kann nur in seinem New York gewesen sein, in der Bronx – der Sedgwick Avenue, um genau zu sein –, wo HipHop geboren wurde. Die Legende will es so: In der besagte Straße drapierte der aus Jamaika stammende Clive Campbell eines Abends mehrere Plattenspieler nebeneinander. Es war der 11. August 1973, Campbell beschallte die Geburtstagsparty seiner Schwester – und setzte aus mehreren Stücken einen neuen Beat zusammen. Campbell ging als Kool DJ Herc in die Geschichte ein und beschert nun der Stadt, über vier Jahrzehnte später, eine Straße namens HipHop Boulevard. Irgendwie rührend. oko
Auf der anderen Seite
Umfrage. Die meisten Leute nerven, mit zunehmendem Alter wird es schlimmer. Insofern sind die Emnid-Umfrageergebnisse des evangelischen Monatsmagazins Chrismon nicht verwunderlich: Während sich ein Drittel der 14- bis 29jährigen vorstellt, dass mit dem Tod der Vorhang endgültig fällt, sind es bei den über 60jährigen 49 Prozent. Besonders Menschen mit höherem Einkommen glauben, dass ihre Seele nach dem Tod als Teil von etwas Größerem weiterleben wird, an eine Aufteilung von Himmel und Hölle glauben der Studie zufolge vor allem Geringverdiener. Vielleicht weil sie sich nach dem Tod nicht abgeben wollen mit den Philistern im Himmel und lieber als kettenrauchende Skelette auf Motorrädern um Feuersbrünste herumknattern wollen. Sehr nachvollziehbar. oko
Anstrengung muss sich lohnen
Die 88. Academy-Awards. Erst der riesige Grizzlybär, der ihn mit seinen Klauen aufknüpft, dann die frostigen Nächte allein im Staub, der Absturz mit dem Pferd, rohe Bisonleber im Mund – nein, ein Mensch allein hätte eigentlich nicht überleben können, was dieser Pelztierjäger namens Hugh Glass wegsteckte, einer hätte sich nicht schmuddeliger machen können, um Rache zu nehmen. Und um endlich diesen verdammten Oscar verliehen zu bekommen. Nun wurde Leonardo DiCaprio ausgezeichnet. Endlich. Und verdientermaßen, wie viele meinen. Und der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu gleich mit. Denn größere Bilder hätte ein Regisseur allein nicht liefern können. Zwei Anstrengungs-Oscars für »The Revenant«, die meisten, wenn auch in weniger wichtigen Kategorien, sammelte »Mad Max« ein und zum besten Film wurde »Spotlight« gewählt, der auch den Oscar für das beste Originaldrehbuch erhielt. Chris Rock moderierte die Oscar-Verleihung und thematisierte die Debatte, dass in den wichtigsten Kategorien keine Afroamerkianer nominiert waren: »Warum protestieren wir? Warum bei diesen Oscars?«, fragte er, da das Problem nicht neu sei. Für seine Antwort verwies er auf die Geschichte: »Wir waren damit beschäftigt, vergewaltigt und gelyncht zu werden. Wenn deine Großmutter an einem Baum hängt«, dann sei einem egal, welche die beste Dokumentation sei. Bei der Verleihung der Goldenen Himbeere räumte der Favorit »Fifty Shades of Grey« ab: schlechtester Film, schlechtestes Drehbuch, schlechteste Schauspieler, schlechteste Schauspielerin, schlechtestes Schauspieler-Duo. oko
Guter Gag
Ed Force One. Bruce Dickinson ist Frontmann der legendären Heavy-Metal-Band Iron Maiden. Und er ist auch Pilot des bandeigenen Tourjets Ed Force One, einer großen Boeing 747, die vorige Woche in Dortmund landen sollte, damit Iron Maiden beim Festival »Rock im Revier« spielen konnten. Was muss das für ein Fest im Flieger gewesen sein, als vom Tower gemeldet wurde, die Maschine sei einfach zu heavy für den Flughafen? Die Ed Force One bringt ein Leergewicht von 185 Tonnen auf die Waage, in Dortmund sind aber nur 100 Tonnen zugelassen. oko