Puff, ein Notfall

Dinge, in denen Technik enthalten ist, machen entweder genau das, was man von ihnen erwartet oder, sie tun es nicht, was bdann zu größeren Schwierigkeiten führen kann, etwa wenn man versucht, mit dem Kundendienst zu telefonieren, was manchmal zu nichts weiter als hohen Telefongebühren führt, aber nichts zur Lösung des eigentlichen Problems beiträgt. Was geschieht aber, wenn man in öffentlich aufgestellten Dingen Technik nicht wie vorgesehen nutzt? Geht das Ding in die Luft oder macht es plötzlich »puff« und fällt in sich zusammen oder ist die Notfallnummer, die irgendwo in sehr kleinen Buchstaben steht, mit jemandem besetzt, der bedauerlicherweise überhaupt keine Ahnung hat, aber verspricht, sich um das Anliegen zu kümmern und einen zu diesem Zweck und für wirklich nur ganz kurze Zeit in die Warteschleife zurückschickt. Um all das herauszufinden, ist der Parkautomat in einem Berliner Shoppingcenter exakt der richtige Ort. Die ansässigen Supermärkte werben mit freiem Parken, wenn man bei ihnen eingekauft hat, und verfügen über eine hochintelligente Technologie, die den Einkäufer vom Nicheinkäufer unterscheiden kann.
Was man tun muss: Schein in den Kasten stecken, warten, bis es heißt, dass man keinen Euro geben muss. So weit nachvollziehbar. Wie aber reagiert der Automat, wenn man das entwertete Ticket gleich noch einmal in den dafür vorgesehen Schlitz steckt? Erklärt er in abgehackter Computersprache, dass die Angelegenheit längst erledigt sei? Reagiert er gereizt? Weder noch. Der Automat verlangt steif und fest Geld, richtig viel Geld. Also handelt es sich um einen Notfall und man hat eine Frau anzurufen, die erst mal nur Bahnhof versteht: »Was haben Sie getan?«, fragt sie fassungslos, um sich dann sehr viele Gedanken zu machen und am Ende zu beschließen: »Sie fahren jetzt einfach an die Schranke heran und erklären, dass sie mein Okay haben.« Was auch okay ist.