Geschmacklos, meine Damen!

Leo Fischer klingt diese Woche wie Atze Schröder

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Cis- und Trans-Personen!

Mit Schrecken habe ich erfahren, dass unter meinem Namen ein sexistisches, ja zutiefst frauenfeindliches Video für den Wiesenhof-Konzern veröffentlicht worden ist, der, wie ich auch erst später erfahren habe, nicht nur gegen die Ideale des Tierschutzes eingestellt ist, sondern sogar regelmäßig das Fleisch geschändeter Kreaturen in seine Produkte einfließen lässt. Dazu habe ich im Web eine Stellungnahme veröffentlicht, die ich hier noch ergänzen möchte.
Die Ideen, die in dem Spot wiedergegeben werden, sind nicht auf den Fall der bedauernswerten Frau Lohfink bezogen, sondern entstanden schon weit vorher, in den frühen Neunzigern. Die Kunstfigur Atze Schröder führt seither ein Eigenleben, über das ich keinerlei Kontrolle mehr habe! Es ist wie mit einer Bauchrednerpuppe, die plötzlich Macht über ihren Besitzer erlangt. Ich wünschte wirklich, ich könnte die Rolle des widerwärtigen Macho-Prolls hinter mir lassen! Aber leider sind mir die Hände gebunden. Ich kann Ihnen, meine Damen, nur versichern: Der Ekelbolzen Atze Schröder, den Sie im Fernsehen sehen, hat mit dem echten Ekelbolzen Atze Schröder nichts zu tun!
Um meinen guten Willen zu unterstreichen, spende ich schon seit Jahren an Vereine, die Opfer von Männern betreuen, die sich in ihrem Selbstbild an Atze Schröder orientieren. Die AKW zahlen an Opfer von Strahlenschäden ja auch Entschädigungen – dennoch können sie ihren leider systemrelevanten Betrieb nicht so ohne weiteres einstellen.
Egal, wer sich im Streit zwischen Gina-Lisa und den beiden Hobbyfilmern als Lügner herausstellen wird – das Opfer dieses Prozesses steht natürlich schon fest: meine Reputation und die meines Partners Wiesenhof. Wer mich kennt, wie etwa mein Kumpel Micky Beisenherz, der weiß, dass von mir auch schon wer eine gesemmelt kriegt, wer sich irgendwie ungalant verhält. Alle, die mich nach meiner Stellungnahme noch als stehengebliebenen Chauvi bezeichnen, polieren Micky und ich gern persönlich den Awareness-Filter. Darauf mein Wort als Trans-Komiker!