Deutsches Haus

In der Nacht zum 23. Oktober warfen unbekannte Täter in Wesel (Nordrhein-Westfalen) einen oder mehrere Molotow-Cocktails auf die Moschee des Türkisch-Islamischen Kulturvereins. Das berichtete die WAZ. Die Brandsätze richteten offenbar keinen Sachschaden an, Personen wurden nicht verletzt. Der Staatsschutz der Polizei Duisburg ermittelt. Erst vor kurzem hatten Unbekannte den Neubau einer Ditib-Moschee in Hamm (Nordrhein-Westfalen) mit Hakenkreuzen und islamfeindlichen Parolen beschmiert. Unter anderem wurde an die Wände der Satz »Lieber Nazi als Moslem« geschrieben. Wie der RBB am 21. Oktober auf seiner Website berichtete, verurteilte das Amtsgericht Schwedt (Brandenburg) einen Polizisten zu einer Geldstrafe in Höhe eines Monats­gehalts mit zweijähriger Bewährungsfrist wegen Nichtverfolgung einer Straftat. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Beamte die Strafverfolgung bei Fußballfans unterlassen hatte, die Zeugen zufolge »Heil Hitler!« gerufen hatten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. In Ennepetal (Nordrhein-Westfalen) griff am Nachmittag des 20. Oktober ein 79jähriger zwei Jugendliche mit einem Messer an und beschimpfte sie auf rassistische Weise. Das berichtete die WAZ. Der betrunkene Mann näherte sich Angaben der Polizei zufolge in der Fußgängerzone einem 17jährigen Albaner und einem 16jährigen Senegalesen und rief »Scheißausländer« und »Bleib da, wo du hergekommen bist«. Anschließend setzte er mit einem Springmesser gezielt zu einem Stich in den Gesichtsbereich des 17jährigen an. Nur weil der Teenager rechtzeitig ausweichen konnte, blieb er unverletzt. Die hinzugerufene Polizei nahm den Angreifer in Gewahrsam. Der Staatsschutz ermittelt. Die Polizei hat bundesweit bis Anfang Oktober bereits elf von Neonazis und anderen Rassisten verübte versuchte Tötungsdelikte registriert, wie der Tagesspiegel am 18. Oktober berichtete. 2015 waren es sieben, 2014 war es nur ein Delikt. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linkspartei) hervor. In der Liste sind für 2016 vier versuchte Morde und sieben versuchte Totschlagsdelikte aufgeführt. Jeweils drei Delikte wurden in Bayern und Sachsen verübt, zwei in Sachsen-Anhalt und je eines in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und dem Saarland. alo