Leo Fischer klingt diese Woche wie Boris Palmer

Zuckerberg muss noch viel lernen

Der Kampf gegen Hatespeech hat eine neue bizarre Volte genommen. Vor wenigen Tagen wurde mein ­Facebook-Account gesperrt. Eine Begründung und persönliche Entschuldigung seitens des sogenannten Herrn Zuckerberg habe ich bis heute nicht erhalten. Ich vermute aber, dass die – völlig wertfreie! – Verwendung des Wortes »Mohrenkopf« zu dieser nicht hinnehmbaren Zensur führte. Vielleicht auch meine Äußerung, Flüchtlinge aus dem Balkan würden uns nach und nach die Haare vom Kopf fressen. Vielleicht auch die – ebenfalls vollkommen wertfreie – Feststellung, dass Marokkaner, Fidschis und andere Überpigmentierte mittlerweile Klimakiller Nummer eins sind, zumindest bei uns im schönen Tübingen. Und schließlich dürfte meine Vermutung, dass für hyperventilierende zugedröhnte Moraltucken wie Volker Beck im ­Infrastrukturprojekt Schwarzgrün kein Platz sein kann, von den obersten Tugendwächtern des amerika­nischen Konzerns als »hate speech« verdammt worden sein.
Ich finde es beängstigend, wie schnell man inzwischen in die rechte Ecke gestellt wird, nur weil man zu rechten Äußerungen neigt. So hat es schließlich bei den Nazis auch an­gefangen: Plötzlich wurde jeder undifferenziert als Nazi beschimpft, ganz gleich, ob er in der SA oder in der SS war. Dass die so Titulierten dann irgendwann einschnappten und sich tatsächlich wie Nazis verhielten – ohne je welche zu sein! – das ist eine Lektion aus der Geschichte, die der »feine« Herr Zuckerberg, trotz seines scheinbar deutschen Namens, leider nicht ­gelernt hat. Wir brauchen ein europäisches Facebook, das von den Bedürfnissen der Amis abgekoppelt ist; so ähnlich wie wir es in Tübingen mit dem Klima gemacht haben. Die CO2-Werte Tübingens werden auch dann noch famos sein, wenn auf der Welt Durchschnittstemperaturen von 60 Grad herrschen. Und alle meine Kritiker längst zu Staub zerfallen sind.

Isst jetzt erst mal ein Zigeunerschnitzel mit Eskimosoße:
Ihr Boris Palmer