Ein Comic über die Entstehung der Dokumentation »Le Retour«, die Cartier-Bresson nach der Befreiung in Deutschland drehte

Cartier-Bresson, Deutschland 1945

Henri Cartier-Bresson, geboren 1908, gilt als einer der bedeutendsten Fotografen überhaupt. Viele seiner grundsätzlich schwarzweiß fotografierten Bilder wurden weltberühmt, außerdem durfte er als erster Fotograf überhaupt 1955 im Pariser Louvre ausstellen. Bekannt ist er auch als Mitbegründer der Fotoagentur Magnum Photos.

1940 geriet Cartier-Bresson in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er sich erst nach mehreren gescheiterten Versuchen 1943 befreien konnte. Zurück in Paris schloss er sich der Résistance an und fotografierte unter anderem die Befreiung von Paris. Im Auftrag der US-Streitkräfte reiste er 1945 nach Deutschland, um auch dort die Befreiung zu dokumentieren. In einem Auffanglager in Dessau fotografierte und filmte Cartier-Bresson beispielsweise das Verhör einer Nazi-Kollaborateurin, deren Versuch unterzutauchen von einer ehemaligen Gefangenen vereitelt wurde.

Das Buch »Cartier-Bresson, Deutschland 1945«, das bei Bahoe Books in Wien erscheint (144 Seiten, 24 Euro), enthält eine Graphic Novel von Jean-David Morvan und Sylvain Savoia, die Bressons Lebensweg von Spanien (er fotografierte im Bürgerkrieg), Mexiko und New York bis zu seiner Gefangenschaft und den Dreharbeiten zu seinem Film »Le Retour« über die Befreiung Deutschlands zeigt. Außerdem enthält das Buch eine Auswahl von Fotografien Cartier-Bressons und einen Essay zum Leben des Fotografen von Thomas Tode.