Was Architektur und Stadtplanung gegen die Hitze in den Städten bewirken können

In der Hitze der Stadt

Der »Hitzeinsel-Effekt« in Zentren mit wenig Vegetation tritt wegen des Klimawandels auf immer größeren Stadtflächen auf. Vorschläge zu seiner Bekämpfung gibt es viele. Dass sie nicht verwirklicht werden, liegt aber nicht nur an den Kosten und dem Aufwand.

Lange waren die klimatischen Bedingungen nur für wenige Berufsgruppen von Interesse, etwa für Menschen, die im Freien arbeiten oder ihren Lebensunterhalt mit Ackerbau und Viehzucht bestreiten, doch das hat sich fundamental ge­ändert. Ähnlich wie in früheren Zeiten, als der Bestand einer Gesellschaft unmittelbar von Unbilden der Natur abhing, die Ernten vernichten konnten, darf auch nun wieder die klimatische Entwicklung nicht aus den Augen gelassen werden. Klimaschutz gilt als ein übergeordnetes Interesse, das jeden Berufsstand betrifft. Jede Branche ist angehalten, sich die Folgen ihres Handelns bewusst zu machen und schädigendes Verhalten zu korrigieren. Weder Krankenhäuser noch die Theater- und Filmkultur sind davon ausgenommen.

Was die Symptome der Klimakrise angeht – zum Beispiel steigende Durchschnittstemperaturen, zunehmende Trockenheit und gleichzeitig häufiger werdende Starkregenereignisse –, fällt eine Schlüsselrolle bei deren Bewältigung der Architektur sowie der Stadt- und Landschaftsplanung zu. Ihre Aufgabe ist es sowohl, Neubauten ebenso wie vorhandene Gebäude und Infrastruktur so zu modernisieren, dass der Energieaufwand gesenkt wird, als auch die ­Folgen des bereits eingetreten Klimawandels vor allem in den Städten durch geeignete Maßnahmen abzumildern.

Dem Freihalten von sogenannten Kaltluftschneisen stehen andere Nutzungen diametral entgegen. Schließlich fehlen Wohnungen in den Städten und es soll gebaut werden. Für diesen Konflikt gibt es keine einfache Lösung.

Städte heizen sich im Sommer stärker auf als das Umland. In Quartieren, in denen viele Flächen überbaut sind, wirken Hitzewellen besonders intensiv. Dicht bebaute Gebiete sind auch anfälliger für Sturzfluten, die sich aus starken Regenfällen ergeben. Oft fließt das Wasser unkon­trolliert ab, das zumeist veraltete ­Kanalsystem kann die binnen kurzer Zeit niedergehenden großen Regenmengen nicht aufnehmen, es fehlen Sickerflächen.

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