Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #43/2023

Früh morgens am Dienstag, 17. Oktober, brachte eine unbekannte Frau mehrere Nazi-Aufkleber und rassistische Schmierereien auf einer neuen Filiale des »Haus des Döners« in Herne an. Die Filiale sollte an dem Tag eröffnen; in der Nacht zuvor klebte die junge Frau, die von einer Kamera im Laden gefilmt wurde, mehrere Aufkleber mit dem Gesicht von Adolf Hitler auf die Ladenfassade. Außerdem verteilte sie weiße Farbe auf einer Scheibe, zerschlug ein Fenster und beschädigte ein Schloss. Dem Franchisebesitzer zufolge habe es schon in den Tagen zuvor einen ähnlichen Angriff gegeben. Ebenfalls am Dienstag, 17. Oktober prügelten sich zwei Brüder gegen drei Uhr nachmittags in der Bergmeisterstraße in Dortmund lautstark. Als Polizeibeamte eintrafen, beleidigten die beiden Männer im Alter von 30 und 34 Jahren die Polizisten auf rassistische weise. Sie erhielten einen Platzverweis. Etwa zwei Stunden später wurden die Brüder beobachtet, wie sie auf geparkte Autos einschlugen und den Hitlergruß gezeigt haben sollen. Die Polizei nahm die Brüder in Gewahrsam. Es wurde ein Strafverfahren eingeleitet, unter anderem für das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung. Am Sonntag, 22. Oktober wurde ein Spiel der Fußball-Bezirksliga in Sterkrade zwischen der Sportvereinigung Sterkrade 06/07 und SW Alstaden 45 Minuten lang unterbrochen, weil ein Spieler einen anderen rassistisch beleidigt haben soll. »Er ist ein sehr junger Bursche und saß weinend und völlig fertig in der Kabine«, sagte ein Trainer des SW-Alstaden der NRZ. Der Trainer der Mannschaft aus Sterkrade wies die Vorwürfe zurück und sagte der Zeitung, es stehe »Aussage gegen Aussage«. js