Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #46/2023

Am 10. November griff dem RND zufolge ein Unbekannter den Berliner Grünen-Abgeordneten Jian Omar in seinem Wahlkreisbüro in Berlin-Moabit mit einem Hammer an. Körperliche Verletzungen erlitt er demnach nicht; der Unbekannte beleidigte Omar rassistisch. Am 11. November habe sich ein 54jähriger gegen 12.15 Uhr in der Dresdner Straßenbahnlinie 7 zwischen den Haltestellen Kesselsdorfer Straße und Amalie-Dietrich-Platz antisemitisch geäußert, berichtete die Sächsische Zeitung. Ein 36jähirger habe ihn daraufhin zur Rede gestellt und sei von dem 54jährigen mit dem Tod bedroht worden. Als beide an der Haltestelle Amalie-Dietrich-Platz ausstiegen, habe der Ältere eine Flasche nach dem 36jährigen geworfen und den Arm zum Hitlergruß gehoben. Am selben Tag griff ein Mitarbeiter eines Lebensmittelgeschäfts in der Bleibtreustraße in Berlin-Charlottenburg nach Angaben der Jüdischen Allgemeinen einen 37jährigen Israeli an und bedrohte diesen. Der 37jährige verteilte gerade Davidstern-Sticker vor dem Laden, worüber sich der 59jährige Angestellte echauffierte. Mit den Worten »Hier nicht« habe er die Aktion unterbinden wollen. Daraufhin sei es zu einem Streitgespräch gekommen, infolge dessen der Beschäftigte auf den Israeli losgegangen sei. Dabei soll er gerufen haben: »Ich schneide dich auf!« Zudem habe er Zeigefinger und Daumen als Drohung über die eigene Kehle geführt. Der Bild-Zeitung teilte der Angegriffene mit, der Mann sei auf ihn zugestürmt und habe ihm ins Gesicht und gegen seine Kamera geschlagen. Ebenfalls am 11. November meldete die Erfurter Polizei einen Brandanschlag auf die Neue Synagoge. Zwei Libyer hätten Gedenkzettel angezündet, die am Eingang der Synagoge angebracht waren. Die Polizei habe die beiden offenbar betrunkenen Männer noch am Tatort erwischt. Die Zettel erinnern an den von der Hamas begonnenen Krieg, Menschen hatten darauf ihre Solidarität mit Israel ausgedrückt. Auch in Frankfurt am Main kam es am selben Tag der Welt zufolge zu Festnahmen. Drei Männer wurden demnach festgenommen, nachdem sie einen Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und ein Mitglied der Jüdischen Gemeinde Dortmund vor dem Eingang eines Hotels am Abend antisemitisch beleidigt hatten; einer der beiden trug zum Tatzeitpunkt eine Kippa. Die drei Tatverdächtigen im Alter von 39, 39 und 44 Jahren seien American-Football-Fans und teils stark alkoholisiert gewesen.  pb