Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #44/2023

Am Dienstagvormittag, 24. Oktober, beleidigte ein Unbekannter auf einem Wochenmarkt in Berlin-Neukölln einen anderen Mann wegen seines Aussehens antisemitisch. Das meldete der Mann in einer Anzeige der Polizei. Am Abend des 24. Oktober griffen in Berlin-Köpenick zwei Männer einen 42jährigen Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe an und beleidigten ihn rassistisch. Die beiden Angreifer pöbelten den Mann fremdenfeindlich an, stellten ihm ein Bein, traten und schlugen ihn. Der Angegriffene floh in eine wartende Straßenbahn. Die Angreifer verfolgten ihn und forderten ihn auf, herauszukommen. Am Mittwoch, 24. Oktober, stellte die Europäische Agentur für Grundrechte eine Studie vor, der zufolge 76 Prozent der befragten schwarzen Menschen in Deutschland angaben, in den vergangenen fünf Jahren diskriminiert worden zu sein. Am Donnerstag, 26. Oktober, beleidigte ein etwa 40jähriger Mann an einer Bushaltestelle in Hamburg-Harburg kurz vor Mitternacht zwei Männer rassistisch und griff sie an. Die beiden Angegriffenen und der Mann waren an der Haltestelle aus einem Bus ausgestiegen, dann beleidigte der Mann sie ausländerfeindlich sprühte ihnen Pfefferspray ins Gesicht. Ebenfalls am Donnerstag empörten sich zahlreiche Nutzer in den sozialen Medien rassistisch, weil der Supermarktkonzern Aldi-Nord in einem Prospekt einen schwarzen Mann neben einer weißen Frau abgebildet hatte. Am Freitag, 27. Oktober, beschimpfte eine Gruppe junger Männer eine 22jährige Österreicherin in einer Straßenbahn in Dresden auf rassistische Weise. Die Männer beleidigten die 22jährige zunächst in der Bahn, stiegen dann mit ihr aus und pöbelten weiter. Unter anderem forderten sie die Frau wegen ihrer dunklen Hautfarbe auf, sie solle in ihr Land zurückkehren. Ein 21jähriger Begleiter der Frau wurde angegriffen und leicht verletzt. Bislang wurde ein 25jähriger Tatverdächtiger festgenommen.  js