Montag, 23.10.2017 / 18:26 Uhr

Hamas: Über Anerkennung Israels wird nicht diskutiert

Von
Gastbeitrag von Dov Lieber, Mena-Watch

 

Hamas-Chef Yahya Sinwar verkündete: „Niemand im ganzen Universum kann uns entwaffnen“ und sagt, die Vorstellung, dass die Terrorgruppe ihre Waffen abgibt, ist als würde „Satan vom Himmel träumen“.

Der Anführer der Hamas im Gazastreifen lehnte am Donnerstag US-amerikanische und israelische Forderungen ab, nach denen die Hamas ihre Waffen niederlegen und den jüdischen Staat anerkennen sollte und sagte, die Organisation diskutiere stattdessen darüber, „wann Israel ausgelöscht werden soll.“ Seine Bemerkungen wurden im Rahmen einer geschlossenen Diskussionsrunde zwischen Yahya Sinwar und Jugendlichen aus dem Gazastreifen getätigt, bei der es um die laufenden Versöhnungsverhandlungen mit der rivalisierenden palästinensischen Fatah-Fraktion ging. Neben den Jugendlichen waren auch einige Medienvertreter eingeladen: „Die Zeit, in der die Hamas über die Anerkennung Israels diskutiert hat, ist vorbei. Nun wird die Hamas über den Zeitpunkt diskutieren, wann wir Israel auslöschen werden“, verkündete Sinwar nach Auskunft der mit der Hamas verbundenen Nachrichtenagentur Shebab.

Ein Pressesprecher der Hamas veröffentlichte einige wenige offizielle Bemerkungen, die im Rahmen des Treffens gefallen waren. Die Aussage Sinwars, die Hamas diskutiere darüber, „wann wir Israel auslöschen werden“, war nicht in der Niederschrift enthalten, in welcher der Hamas-Führer abermals sowohl die Entwaffnung der Hamas als auch die Anerkennung Israels ablehnte. „Niemand im ganzen Universum kann uns entwaffnen. Im Gegenteil, wir werden weiterhin die Befugnis haben, unsere Bürger zu schützen“, sagte Sinwar laut der offiziellen Stellungnahme. „Niemand kann uns dazu zwingen, die Besatzung anzuerkennen.“ Seit ihrer Gründung vor fast drei Jahrzehnten hat die Hamas immer wieder versucht, den Staat Israel zu vernichten.

Sinwars Äusserungen am Donnerstag erfolgten, während ein großer Teil der internationalen Gemeinschaft die Terrororganisation im Blickwinkel hatte, weil sie versucht, der international anerkannten Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde beizutreten, die von der Fatah-Partei des PA-Präsidenten Mahmoud Abbas kontrolliert wird. Am Donnerstag riefen die Vereinigten Staaten die Hamas auf, ihre Waffen niederzulegen und auf Gewalt zu verzichten, wenn sie das viel gepriesene Einheitsabkommen mit der Fatah umsetzen wolle. „Jede palästinensische Regierung muss sich unmissverständlich und explizit der Gewaltfreiheit verpflichten, den Staat Israel anerkennen, frühere Vereinbarungen und Verpflichtungen zwischen den Parteien – einschließlich der Entwaffnung von Terroristen – akzeptieren und sich zu friedlichen Verhandlungen verpflichten“, sagte der Abgesandte für Frieden im Nahen Osten, Jason Greenblatt, in einer von der US-Botschaft in Tel Aviv veröffentlichten Stellungnahme. „Wenn die Hamas irgendeine Aufgabe in der palästinensischen Regierung übernehmen soll, muss sie diese Grundvoraussetzungen akzeptieren“, äußerte sich Greenblatt, dessen Worte später von Premierminister Benjamin Netanyahu lobend erwähnt wurden.

Den ganzen Beitrag auf Mena-Watch lesen: http://www.mena-watch.com/mena-analysen-beitraege/hamas-chef-wir-werden-nicht-ueber-die-anerkennung-israels-diskutieren-wir-werden-es-ausloeschen/