Sonntag, 17.09.2023 / 12:18 Uhr

Irak: Iranisch-Kurdische Parteien müssen Grenzregion verlassen

Ein Meldung aus dem Iran Journal:

Der Irak hat begonnen, oppositionelle iranisch-kurdische Parteien von der Grenze des Landes zum Iran wegzubewegen. Das sagte der irakische Außenminister Fuad Hussein am Dienstag, den 12. September. Zuvor hatte die Islamische Republik gefordert, dass ihr Nachbarland handeln müsse. „Es wurden die notwendigen Maßnahmen, um diese Gruppen aus den Grenzgebieten zu entfernen. Sie wurden in entlegenen Lagern im Zentrum Kurdistans untergebracht“, so der irakische Außenminister.

Vor einem Jahr hatte Teheran mehrere tödliche Raketen- und Drohnenangriffe auf die Kurdenregion des Irak durchgeführt. Die Angriffe fanden kurz nach dem Beginn der Proteste statt, die aufgrund des Todes von Jina Mahsa Amini ausgebrochen waren. Die 22-jährige iranische Kurdin im iranischen Polizeigewahrsam gestorben, nachdem sie wegen angeblichen Verstoßes gegen die strengen iranischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. 

Teheran beschuldigt die kurdischen Gruppen im Irak, die Proteste im Land anzustacheln. Deshalb wurden in den letzten Monaten mehrmals die Stützpunkte der kurdischen Gruppen und Parteien im Irak angegriffen. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. 

Die autonome Region Kurdistan im Irak beherbergt Lager und Stützpunkte mehrerer iranisch-kurdischer Parteien, die von der Islamischen Republik in der Vergangenheit beschuldigt wurden, westlichen oder israelischen Interessen zu dienen.

Die kurdischen Parteien werfen der Islamischen Republik eine systematische Verletzung der Rechte der Kurden vor und sagen, dass sie für die Etablierung von Demokratie und Gleichberechtigung im Iran kämpfen.

In den letzten vier Jahrzehnten wurden zahlreiche Kurd*innen wegen der Mitgliedschaft oder Verbindung zu diesen Parteien inhaftiert, manche sogar gehängt.