Mittwoch, 20.09.2023 / 22:18 Uhr

Iran: Drakonische Strafen bei Verstoß gegen Kopftuchzwang

Schülerinnen in Shiraz, Bildquelle: Ninara | Flickr

Wenige Tage nach dem Jahrestag des Mordes an Jina Mahsa Amini zeigt das iranische Regime einmal mehr, dass es Kompromisse mit ihm nicht geben wird:

Im Iran sollen künftig drakonische Strafen bei Verstößen gegen die Kopftuchpflicht gelten. Abgeordnete des Parlaments stimmten laut der staatlichen Agentur IRNA am Mittwoch dafür, das Gesetz probeweise für einen Zeitraum von drei Jahren einzuführen.

Die Reform sieht in ihrer jüngsten Fassung harte Strafen bei Missachtung der islamischen Kleidungsregeln vor. In Extremfällen können sogar bis zu 15 Jahre Haft und umgerechnet mehr als 5.000 Euro Strafe verhängt werden. (...)

Die Strafreform ist eine Antwort der klerikalen und politischen Führung auf die von Frauen angeführten Proteste gegen die Islamische Republik im Herbst 2022. Während im Land wieder Alltag eingekehrt ist, widersetzen sich zahlreiche Frauen in den Metropolen der Kopftuchpflicht - auch als Zeichen des stillen Protests. Hardliner hatten seit Monaten ein härteres Vorgehen gegen die zahlreichen Verstöße gefordert.