Donnerstag, 18.01.2024 / 11:25 Uhr

Die Mullahs betteln um Krieg

Von
Gastbeitrag von Resa Memarnia

Von iranischer Rakete zerstörtes Gebäude in Erbil, Irakisch-Kurdistan, Bildquelle: Kirkuk Now

Der Iran eskaliert mit Raketenangriffen auf den Irak, Syrien und jetzt Pakistan. Das Kalkül scheint klar: Man möchte die USA in einen regionalen Krieg ziehen.

 

Der Terror aus der Islamischen Republik Iran kommt derzeit mit Raketen daher. In den vergangenen Tagen schlugen mehrere Raketen in Erbil – Irakisch-Kurdistan – ein. Die Iraner haben nach eigenen Angaben ein „israelisches Spionagezentrum“ zerstört. Beinahe zeitgleich schlugen iranische Raketen in Syrien ein, angeblich um Stellungen des „Islamischen Staates“ zu eliminieren.

Terrorakte, die aus der Mullahrepublik begangen werden, sind weder in Syrien noch in Irak neu. Allerdings operierte der Iran bislang anders in den Nachbarstaaten. Im Irak wurden pro-iranische Milizen eingesetzt, die aus Teheran finanziert und befehligt werden und in Bagdad zum Alltag der Iraker gehören. Warum der demonstrative Angriff mit Raketen, wenn es sich nicht um eine Machtdemonstration handelt?

Noch eindeutiger ist der Beschuss der Syrischen Stadt Idlib, das rund 1200 km entfernt vom iranischen Abschussort liegt. Das ist die längste bekannt gewordene Strecke, die eine von der Islamischen Republik abgefeuerte Rakete jemals zurückgelegt hat. Ungefähr genauso weit liegen etwas weiter südlich Ziele wie Tel Aviv und Jerusalem. Die Botschaft ist eindeutig.

Hinzu kommt der Raketenangriff auf das Nachbarland Pakistan, Atommacht und zumindest formal Verbündeter der USA. Auch dieser Angriff stellt ein Novum der iranischen Aktivitäten dar. Auch die Hizbollah in Libanon droht und beschießt Israel, ebenso im direkten Befehl wie die Huthi-Milizen, die aus Jemen die internationale Schifffahrt im Roten Meer angreifen.

Offensichtlich sehnt Teheran mit diesen Aktivitäten einen militärischen Angriff auf Iran herbei. Das durchsichtige Kalkül: mit einem Krieg wird die eigene Bevölkerung gegen Bedrohung von außen wieder auf Linie gebracht. Zudem ist es in Kriegszeiten deutlich leichter, gegen jedwede missliebige Opposition vorzugehen.

Die Zeichen stehen eindeutig auf Krieg. Das ist auch der politischen Folklore der Faschisten erkennbar: Just in dieser Woche wurde in Teheran eine Häuserfassade an einer der Hauptverkehrsadern der Metropole neu bemalt. Das Motiv: mehrere Raketen, die gerade abgefeuert wurden, darunter ein Schriftzug auf Hebräisch: „Bereitet eure Särge vor!“. Es kommt einem so vor, als ob die Mullahs geradezu um einen Militäreinsatz gegen sich betteln. Es wäre nicht unwahrscheinlich, wenn dieser Wunsch 2024 in Erfüllung ginge.