Montag, 03.06.2024 / 14:19 Uhr

Libanesen verweigern Militärdienst bei der Hizbollah

Milizionär der Hizbollah, Bildquelle: Omni

Es ist kein Geheimnis, dass die Hizbollah im Libanon sich wie ein Staat im Staate aufführt und dazu gehört auf die Rekrutierung von Milizionären. Nur scheinen immer mehr Betroffene keine Lust zu haben, diesen Zwangsdienst auch anzutreten. Das zumindest berichtet ENA und beruft sich dabei auf libanesische Quellen:

Hunderte von Reservisten der im Libanon unter der Schirmherrschaft Irans als Financier tätigen schiitischen Terrormiliz Hizbollah haben Einberufungsbefehlen ihres Militärkommandos keine Folge geleistet. Dies berichtet, gestützt auf interne Quellen, die im Süden des Landes publizierende Nachrichtenplattform „Al Yanoubiya“. Der gegen Israel sich richtende Kampf wird als Djihad (heiliger Krieg) für Jerusalem ausgegeben.

Die Überraschung bei den Führungsrängen der Hizbollah unter ihrem im Bunker lebenden Chef Nasrallah muss gross gewesen sein. Die mehrere Zehntausend Mann unter Waffen haltende Miliz mit ihrer Eliteeinheit Radwan, die – als Staat im Staat – praktisch ganz Libanon infiltriert hat und im Parlament auch Minister stellt, gewärtigt unvermittelt, dass in ihren Kreisen Angst und Panik herrscht, seit sie aus taktischen Solidaritätsgründen in den Krieg mit Israel getreten ist. (...)

Die Dienstverweigerer sind verärgert über die Demütigungen, die sie allein schon deswegen erleiden müssten, da ihnen die Miliz keinerlei Hilfe angedeihen lässt aufgrund der Vertreibung aus den von ihnen bewusst innerhalb der Zivilbevölkerung angelegten Militärstützpunkten. In der Vergangenheit wurde ruchbar, dass mit Ausbruch des gegen Israels Norden mit Raketen pausenlos ausgetragenen Krieges – neuerdings kommen sogar hochpräzise Raketen der „Burkan“-Bauart zum Einsatz – die Führungsetage der Hisbollah sich mitsamt Familienanhang in von der Miliz gehaltene syrische Einflusszonen abgesetzt habe. Die Familien seien in Prachtvillen untergebracht worden.