Dem Bürger zeigen, wo der Dealer steckt

"Den Bürgern die Angst vor der Kriminalität nehmen." Das ist das Ziel des Hamburger Polizeipräsidenten Ernst Uhrlau. Dabei scheut er weder Kosten noch Mühe: Bei einer Drogenrazzia in der vergangenen Woche stürmten etwa 450 Uniformierte ein Flüchtlings-Wohnschiff im Hamburger Hafen. Das Ergebnis der Durchsuchung war eher mager, laut Angaben der Polizei-Pressestelle wurden statt der vermuteten größeren Menge Kokain nur ein paar hundert Gramm Haschisch gefunden. Und statt der gesuchten, einschlägig bekannten Drogendealer trafen die Beamten nur auf die Bewohner des Schiffes - darunter 53 Personen ohne oder mit unvollständigen Papieren, die vorläufig festgenommen wurden. Trotzdem ein Grund zum Jubeln für die Polizei, denn drei der Festgenommenen konnten umgehend in Abschiebehaft gebracht werden. Die Zusammenarbeit mit der Justiz- und Ausländerbehörde funktioniere immer besser, freute sich dann auch der Polizeipräsident: Doch, so Uhrlau im Hamburger Abendblatt, solle mit den Razzien nicht nur Druck auf Kriminelle ausgeübt werden, sondern die Bürger "sollen sehen, was wir tun, damit sie in Sicherheit leben können".