Friedlich geloben im Juni

Nun doch nicht zum 37. Jahrestag des Mauerbaus, dem 13. August, sondern schon zwei Monate zuvor, am 10. Juni, werden Bundeswehr-Rekruten zum Gelöbnis vor dem Roten Rathaus in Berlin strammstehen. Darauf einigten sich vergangene Woche überraschend Verteidigungsminister Volker Rühe und Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen, beide CDU. Wie der Berliner Senat mitteilte, hätten Diepgen und Rühe darin übereingestimmt, daß mit der Verschiebung die Voraussetzungen für ein friedliches und würdevolles Gelöbnis geschaffen seien. Berlin hoffe nun, daß der 10. Juni ein Tag der Solidarisierung mit den Streitkräften und den jungen Soldaten werde.

Ort und Zeitpunkt der geplanten Zeremonie - im Ostteil der Stadt und zum Jahrestag des Mauerbaus - waren vor allem von SPD und Bündnisgrünen als wahlkampftaktische Instrumentalisierung der Bundeswehr kritisiert worden. Die Berliner SPD-Führung begrüßte die Terminänderung als "ein Ergebnis der Vernunft".