Back to the Roots

Seit dem vergangenen Sonntag sind im südspanischen Andalusien Spezialisten des schwedisch-kanadischen Bergbau-Unternehmens Boliden Aspirsa dabei, verseuchten Boden abzutragen. Schätzungsweise sieben Millionen Tonnen Erdmassen werden dabei in eine stillgelegte Mine gekippt. Ursache für die große Umschichtungsaktion ist ein kleines Mißgeschick vom 25. April. Da brach in dem Örtchen Aznalc-llar die Mauer eines Reservoirs, in dem säurehaltiges Wasser aus den Bergen aufbewahrt wurde. Fünf Millionen Kubikmeter davon ergossen sich über die Landschaft und dann in den nahegelegenen Fluß Guadalquivir. Eine Fläche von etwa 5 000 Hektar sowie 40 Kilometer des Flußlaufs sind von der Sauerei betroffen. In der ätzenden Suppe werden insbesondere Kadmium-, Blei-, Kupfer-, Zink- und Schwefel-Ionen vermutet.

In Aznalc-llar sorgt man sich seitdem vor allem, daß die Firma ihr Bergwerk wegen der hohen Aufräumkosten dichtmachen könnte. 520 der etwas mehr als 5 000 Bewohner sind direkt bei Boliden Aspirsa beschäftigt, 1 500 weitere Arbeitsplätze seien zudem von der dortigen Metallgewinnung abhängig. Das schwedisch-kanadische Unternehmen wußte die Leute aber zu beruhigen, da es die Ausbeutung der Bodenschätze fortzusetzen gedenkt.