Soul in Heaven: »Eldridge Cleaver«

30 Jahre, nachdem seine Autobiographie "Seele auf Eis" zum Bestseller wurde, ist Leroy Eldridge Cleaver am 1. Mai im Alter von 62 Jahren im kalifornischen Pomona nahe Los Angeles verstorben. Der in Arkansas geborene und in Los Angeles aufgewachsene Cleaver war seit 1966 Informationsminister der kurz zuvor gegründeten Schwarzenorganisation Black Panther und arbeitete für die in San Francisco herausgegebene Ramparts. Vorher hatte er rund neun Jahre wegen Fahrraddiebstahls, dem Verkauf von Marihuana und wegen "Überfall mit Tötungsabsicht" im Gefängnis gesessen. In Oakland wurde er nach der Ermordung Martin Luther Kings bei einer Schießerei mit der Polizei am 6. April 1968 verletzt. Ende desselben Jahres flüchtete Cleaver vor der weißen US-Justiz ins Nachbarland Mexico. Nach sieben Jahren des Exils - verbracht in Algerien, Kuba, der Sowjetunion, Nordkorea und Frankreich - kam er 1975 in die USA zurück und wurde dort zu 2 000 Stunden "gemeinnütziger Arbeit" verurteilt. Vom real-existierenden Sozialismus wollte Cleaver danach nicht mehr allzuviel wissen, statt dessen konvertierte der frühere Muslim zum Christentum und trat der Republikanischen Partei bei. Mit dem 1978 veröffentlichten Werk "Seele auf Feuer" rechnete er mit seiner Vergangenheit und dem kubanischen "Voodoo-Sozialismus" ab. Er folgte nun dem "erleuchteten Himmelspfad" und den "Marschbefehlen Gottes". Nach jahrelanger Abhängigkeit von Kokain und der synthetischen Droge Crack war Cleaver zuletzt als Dozent an der Universität von La Verne im Süden Kaliforniens tätig.