Drei-Milliarden-Euro-Frage

Mitte vergangener Woche hat mit dem Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) nahe Genf die größte bisher von Menschen erbaute Maschine ihre Arbeit aufgenommen. Die Anlage in 100 Metern Tiefe ist eingebaut in einen kreisrunden Tunnel mit einer Länge von 27 Kilometern. In ihr soll nichts Geringeres als der Urknall simuliert werden, in dem auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Protonen zum Zusammenstoß gebracht werden sollen. Ein Ziel ist der Nachweis der so genannten Higgs-Teilchen, diese seien »der Baustein, der Elementarteilchen ihre Masse gibt«, erklärt Rolf-Dieter Heuer, der ab 2009 die Cern leiten soll. Nach Heuers Auffassung kann mit dem LHC die schon von Goethes Faust gestellte Frage, »was die Welt im Innersten zusammen­hält«, endlich beantwortet werden. Für diese fundamentale Erkenntnis kann man schon mal über drei Milliarden Euro inves­tie­ren.   mg