Raus aus der Kaserne

Ungewöhnlichen Gegnern stand die südafrikanische Polizei am Mittwoch der vergangenen Woche gegenüber. 3 000 Soldaten demonstrierten in Pretoria für eine 30 Prozent höhere Bezahlung. Sie bestanden darauf, ihr Anliegen Präsident Jacob Zuma persönlich vorzutragen. Als ihnen dies verwehrt wurde, kam es zu Kämpfen mit der Polizei, die Tränengas und Gummigeschosse einsetzte. Die Soldaten hatten ihre Waffen in der Kaserne gelassen, dennoch seien die Proteste illegal und »schändlich«, sagte Verteidigungsministerin Lindiwe Sisulu. 697 Soldaten erhielten ein Kündigungsschreiben. Die South African National Defence Union (Sandu) protestiert gegen die Entlassungen, die ihren Angaben zufolge auch Soldaten betrafen, die derzeit an UN-Missionen im Ausland teilnehmen. Seit Monaten ist die Regierung mit Streiks und sozialen Protesten diverser Gruppen konfrontiert, erwartet von den Soldaten jedoch militärische Disziplin. Die Sandu hingegen kündigte an, die Proteste fortzusetzen, bis Sisulu ein »anständiges Angebot« vorlegt.   js