Linksverkehr vs. Rechtsverkehr

Die Linkswende kommt

Links ist da, wo der Fahrer rechts sitzt. Der globale Linksverkehr ist unentbehrlich für den zivilisatorischen Fortschritt.

Wenn es um die Frage geht, welchen Weg die globale Zivilisation einschlagen soll, dürfen persönliche Vorlieben und schlechte Gewohnheiten keine Rolle spielen. Auch versöhnlerische Kompromisse sind fehl am Platze. Die Erfahrung mit dem Linksverkehr auf Zypern hat uns eines deutlich gezeigt: Überall auf der Welt muss der Linksverkehr eingeführt werden!
Der zivilisierte Mensch fährt links. Das war schon so seit der Erfindung des Rades. Die Streitwagen fuhren links, damit der rechts­händige Kämpfer besser auf die Barbaren eindreschen konnte. Hätte damals Rechtsverkehr geherrscht, wäre es gar nicht erst zur Weiterentwicklung der Zivilisation gekommen. Denn die Barbaren hätten gesiegt, und das Rad wäre wieder in Vergessenheit geraten.

Anstatt in dankbarem Gedenken an unsere links fahrenden Vorfahren den Rechtsverkehr zu verwerfen, verbreiten seine irregeleiteten Apologeten die Fabel, fast überall auf der Welt werde der Linksverkehr abgelehnt. Doch in fast einem Drittel aller Staaten fahren die Menschen links. Ein schlichter alphabetischer Vergleich beweist die Überlegenheit des Linksverkehrs. Machen wir zwei Stichproben. Auf Antigua fährt man links, in Afghanistan rechts. Auf Neuseeland fährt man links, in Nordkorea rechts. Nun sagen Sie selbst: Wo würden Sie lieber am Steuer sitzen?
Der moderne Rechtsverkehr ist ein Ergebnis der deutschen Weltmachtpolitik. Die Deutschen haben das Auto natürlich nicht erfunden, diese Ehre gebührt Heron von Alexandria. Aber sie verschafften sich Ende des 19. Jahrhunderts die wichtigsten Patente und konnten daher ihre Fehlkonstruktionen, die den Fahrer auf der falschen Seite platzierten, auf dem internationalen Markt verbreiten. Wen wundert es, dass die Deutschen sich für den Rechtsverkehr entschieden? Mich nicht.
Selbstverständlich entschied sich jenes Land, das im 20. Jahrhundert der Vorposten der Zivilisation im Kampf gegen die teutonische Barbarei war, für den Linksverkehr. »Man hat die Deutschen immer wieder an der Gurgel, es sei denn, man führt dort endlich den Linksverkehr ein«, hätte Winston Churchill eigentlich sagen müssen. Das versäumte er zwar, doch kann dies ebenso wenig als Argument gegen die Notwendigkeit des Linksverkehrs angeführt werden wie die Tatsache, dass die Menschen in einigen ehemaligen britischen Kolonial- und Mandatsgebieten sich aus einem verständlichen, aber unklugen Trotz heraus für den Rechtsverkehr entschieden haben.

Doch die Irregeleiteten finden zurück auf den Weg der Vernunft. Jahrzehntelang beugten sich immer wieder diverse Regierungen dem imperialistischen deutschen Rechtsverkehrsterror. Doch seit Anfang September fährt man auf Samoa links. Weitere Staaten werden folgen. Den Linksverkehr in seinem Lauf hält weder Benz noch Opel auf.