Der letzte linke Student hadert mit der Welt. Das ist gut, denn: haderte er nicht mit der Welt, müsste er ja mit sich hadern. Letzteres: kommt nicht in Frage! Daher hadert der letzte linke Student lieber mit der Welt. Jedoch: warum hadert der letzte linke Student mit der Welt? Er hadert mit der Welt, denn die Welt ist schlecht. Sie ist sogar: superschlecht.
Wir wissen: Mit Israel ist nicht zu scherzen. Erst gerade: haben sich die Israelis wieder über Friedenslieber hergemacht. Wie sich die Israelis überhaupt immer über Friedenslieber hermachen. Aber die Medien: unterstützen Israel. Auch dies: wie immer. Zwar: kritisieren die Medien Israel auch. Aber: nicht arg genug. Stattdessen: kritisieren sie auch die Friedenslieber. Die Medien: wollen immer kritisch sein. Allerdings: die Medien sind nie kritisch. Doch nun: wollen sie auf einmal kritisch sein. Und wollen: den Fall von allen Seiten beleuchten. Der letzte linke Student schreibt in sein besonderes Notizbuch: »Die Medien sollen mal ruhig für eine Seite sein, und nicht immer abwägen. Nur wenn alle zusammenstehen, gibt es gute Propaganda. Und gute Propaganda braucht man, wenn es gegen Israel geht. Weil nur ohne Israel wird es Frieden geben. Das muss die Menschheit verstehen. Kritik stört da nur und macht alles kaputt.«
Das schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Und hält kurz inne: Ist der letzte linke Student nicht auch für die Kritische Theorie? Ist er mithin: nicht auch für Kritik? Doch nein: Adorno hätte Propaganda für die Sache des Friedens sicher auch gut gefunden. Und Habermas: sowieso. Daher muss der letzte linke Student nichts korrigieren. Und auch wir müssen endlich begreifen, dass man nicht immer nur kritteln soll, wenn es die Wahrheitsfindung stört.
