»Selbstverständlich, kurze Hose geht immer«

Der Juli in Berlin: Unablässig prasseln die Regentropfen an die Scheiben der Jungle World-Redaktion. Draußen herrschen 13,5 Grad Celsius, der Himmel ist grau. Die Belegschaft läuft angesichts des Wetters mit verdrießlichen Mienen durch die Räume. Gelegentlich kommt das Gespräch, stets mit einem leicht neidischen Unterton, auf den Kollegen, der gerade seinen Urlaub auf La Gomera verbringt. Für einige aufheiternde und sonnige Urlaubsimpressionen haben wir ihn angerufen.

Wie viel Grad hat es denn gerade bei dir?

Um die 22 Grad.

Ich habe mit mehr gerechnet.

Ja, die letzten drei Tage waren auch kühler als die vorherigen. Davor waren immer so um die 28 Grad.

Aber in kurzer Hose kann man immer vor die Tür gehen, oder?

Selbstverständlich, kurze Hose geht immer.

Warst du auch baden?

Ja klar. Haben wir ausgiebig gemacht, bevor es etwas kühler wurde. Schaumstoff-Board vor die Brust und rein in die Wellen. Hier gibt es nämlich schöne, große Wellen.

Klingt gut. Ist denn der Himmel auch schön blau?

Nein, gerade ist es bewölkt.

Es wird doch wohl nicht anfangen zu regnen!

Nein, nein. Bis jetzt hat immer die Sonne geschienen. Ich hatte auch schon ordentlich Sonnenbrand, vor allem auf den Schultern. Gerade ist es aber bewölkt und ein wenig windig.

Sicher nicht so stürmisch wie hier in Berlin.

Stürmisch nicht, eher angenehm.

Schöne Grüße von der Kollegin, die kommt gerade hier in den Raum!

Zurück!

Sie ist neidisch, soll ich ausrichten. Sie kuckt auch recht grimmig.

Oje, bei euch herrscht also Schlechtwetterlaune.

So ist es.

Aber du hast doch auch bald Urlaub.

Ja.

Wo geht’s denn hin?

Nach Polen, an die Ostsee. Ich packe mir Gummistiefel und einen Regenmantel ein.

Ach Quatsch. Bis du ankommst, ist das Wetter sicher wieder gut.

Ich fahre aber schon morgen.

Oh, dann viel Glück!