Scheiß Frühling III

Freiluftkultur. Ganz schlimm ist im Frühling der Drang, sein ganzes Leben nach draußen zu verlagern. In Berlin scheinen die Leute den ganzen Winter lang nur auf den Moment zu warten, in dem sie endlich wieder vor den Kneipen auf Bierbänken hocken und im Park angrillen können. Auch Kabriolettfahrer muss man jetzt wieder ertragen, die besonders in Berlin-Neukölln dadurch auffallen, dass sie besonders stumpfsinnige Musik in extremer Lautstärke wpumpen. Dazu kommt der unbändige Wille der Berliner und ihrer Gäste, sich bei den ersten Sonnenstrahlen beinahe nackig zu machen. Männer tragen kurze Hosen, was meist eh nicht geht, und gerne wird sich auch obenrum freigemacht, was nur ganz selten ein schöner Anblick ist. Und dann muss man wieder auf all diese furchtbaren Tattoos starren, auf die kaum ein Berliner verzichtet. Tätowierungen, für die man sich nicht fremdschämen muss, scheinen heute gar nicht mehr angefertigt zu werden.   AHA