Kein Frieden mit der Hama

Der ewige Konflikt

Krieg ist keine Lösung. Aber mit der Hamas kann es keinen Frieden geben.
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Die Menschen im Süden Israels, die seit Jahren täglich mit der Angst leben müssen, von einer Rakete getötet zu werden, haben eins gelernt bei den Militäreinsätzen der Vergangenheit: Krieg ist keine Lösung. Nach jeder israelischen Intervention ist der Terror, nach einer kurzen Phase der Ruhe, wieder weitergegangen. In Sderot glauben die wenigsten an eine militärische Lösung. Sie glauben aber auch nicht an das Gegenteil. Auch Frieden ist keine Lösung, solange Frieden nur den Status quo minus gegenseitigem Raketenbeschuss für kurze Zeit bedeutet – und nichts anderes waren die Waffenruhen der Vergangenheit.
Für die Hamas ist Frieden ohnehin keine Lösung, denn ihr Ziel ist die Vernichtung Israels. Für die Menschen in Gaza ist er keine Lösung, wenn er bedeutet, dass sie weiter als Geiseln unter der Despotie der Hamas leben müssen. Aber auch für Israel ist Frieden keine Lösung, solange er der Hamas nur dazu dient, sich wieder aufzurüsten. Was der getötete Hamas-Militärchef Ahmed al-Jabari an militärischer Infrastruktur aufgebaut hat, personell wie materiell, hat sogar Israel offenbar überrascht, vor allem die Anzahl der iranischen »Fajr-5«-Raketen, die Tel Aviv und Jerusalem erreichen können. Die New York Times hat nachgezeichnet, wie al-Jabari aus der Gurkentruppe, welche die Hamas früher befehligte, eine schlagkräf­tige kleine Armee aufgebaut hat, mit eigener Rüstungsproduktion. Seine Rolle dabei scheint immens gewesen zu sein, seine Tötung nicht nur völkerrechtlich legal, sondern auch militärisch sinnvoll. Und verhältnismäßig? Vermeintliche Friedensfreunde fordern gerne »verhältnismäßige Reaktionen« von Israel. Soll die IDF – wie die Hamas – etwa auch auf Zivilisten zielen?
Doch wie gesagt: All das ist keine Lösung. Selbst wenn die IDF sämtliche Raketenvorräte zerstören würde, wäre nur eine gewisse Zeit lang Ruhe, bis wieder neue Waffenlager existieren. Solange die Hamas im Gaza-Streifen das Sagen hat und in der internationalen Diplomatie anerkannt wird, wird es keine Lösung geben. Und solange die Meinung vorherrscht, »Friedensprozess« würde bedeuten, aus Hamastan und Westbank einen Staat zu zimmern, der dann schon irgendwie friedlich neben Israel existiert, solange wird es genau dies nicht geben, sondern eben immer nur jenen scheinbar unendlichen »Friedensprozess«, der nur ein anderes Wort ist für Status quo.
Grundsätzliches Umdenken ist notwendig! Warum nicht Ägypten beim Wort nehmen? Wenn die Ägypter den Gaza-Palästinensern helfen wollen, sollen sie das Fleckchen Land mitsamt seinen Bewohnern doch unter ihre Verwaltung nehmen, wie sie es bis 1967 ja auch getan haben. Sie können dann den Palästinensern alle Wohltaten ­zukommen lassen, die sie von Israel einfordern. Das werden sie aber nicht tun. Nicht einmal die verwundeten Zivilisten in Gaza dürfen damit rechnen, in Ägypten behandelt zu werden. Es ist Israel, das nach wie vor seine Grenzen und Krankenhäuser für kranke oder verwundete Palästinenser öffnet – auch mitten im Krieg und während eben jene Krankenhäuser von der Hamas beschossen werden. Und wenn jetzt Friedensfreunde allenthalben die Internationalisierung des Konflikts fordern, sollte man ihnen antworten: Also du meinst, es wäre Zeit, Israel in die Nato aufzunehmen? Israel könnte sich dann an der Türkei ein Vorbild nehmen. Der Bündnisfall bestünde schon morgen.