»Die Verewigung des Konflikts«

Am Samstag wollen die Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland (PGD) und das britische Palestinian Return Centre (PRC) in der Berliner Arena die »Konferenz der Palästinenser in Europa« veranstalten. Das Bündnis »Berlin gegen Hamas« ruft wegen der Nähe der Veranstalter zu den palästinensischen Islamisten zu Protesten auf, Sebastian Mohr ist sein Sprecher.

Die Betreiber der Arena behaupten, es gebe keine Verbindung der Organisatoren zur Hamas. Ist das stichhaltig?
Über die Kongressveranstalter ist unter anderem das bekannt, was der Berliner Verfassungsschutz 2010 in Erfahrung gebracht hat. Es gibt strukturelle und ideologische Verbindungen zwischen der PGD, dem PRC und der Hamas. Der Innensenat hat im vergangenen Jahr noch einmal darauf hingewiesen, dass die Konferenz die wichtigste Aktivität von Hamas-Anhängern in Europa ist. Von Majed al-Zeer, dem Leiter des PRC, gibt es zahlreiche Fotos, auf denen er mit Hamas-Mitgliedern zu sehen ist. Das war für uns der Anlass, aktiv zu werden. Islamismus und Antisemitismus dürfen nicht unwidersprochen bleiben.
Widmet sich der Kongress einem besonderen Thema?
Es geht immer nur um eine Forderung: das Recht auf Rückkehr. Die Veranstalter beharren darauf, dass alle palästinensischen Flüchtlinge – der Status wird vererbt, was einzigartig auf der Welt ist – in das israelische Staatsgebiet zurückkehren sollen. Mit dieser Forderung betreiben sie die Verewigung des Konflikts. Die einzige Lösung ist für sie die Auslöschung Israels. Das wird an der Symbolik deutlich. Auf der Palästina-Karte, die sie verwenden, gibt es Israel nicht.
Politiker der SPD und der Linkspartei waren als Redner angekündigt, haben jedoch dementiert. Gibt es dennoch bekannte Gäste?
Man kann nicht von bekannten Gästen sprechen. Frau Groth und Herr Gehrke von der Linkspartei sowie Norbert Neuser von der SPD werden jedenfalls nicht kommen.
Es werden 3 000 Kongressbesucher erwartet. Dem Verfassungsschutz zufolge hat die Hamas bundesweit 300 Anhänger. Woher kommen die anderen Teilnehmer?
Laut den Veranstaltern werden über 40 Reisebusse aus dem In- und Ausland nach Berlin fahren. Zudem beteiligen sich auch Fatah-Anhänger, die einer Hardliner-Fraktion entstammen und die Zwei-Staaten-Lösung ablehnen. Auch Personen aus dem BDS-Movement werden erwartet.