Der Manager und die Mädchen
Zu seinen Freunden zählt unter anderem Bill Clinton. Der ehemalige Präsident soll dem Logbuch des Flugzeugs zufolge mindestens 26 Flüge im »Lolita Express« absolviert haben, allerdings zu anderen Zielen als der Privatinsel. Clintons Sprecherin sagte, er sei nur vier Mal mitgeflogen. In einer Stellungnahme vom Montag vergangener Woche ließ Clinton verlauten, er habe schon über zehn Jahre nicht mehr mit Epstein gesprochen und wisse nichts über die Verbrechen.
Auch zum britischen Adel pflegte Epstein ein gutes Verhältnis. Prinz Andrew soll mindestens ein Mädchen aus dem Epstein-Umfeld missbraucht haben.
Auch der Juraprofessor Alan Dershowitz von der Harvard University zählt zu Epsteins Freunden. Als dessen Verteidiger holte Dershowitz 2006 für ihn eine linguistische Expertenmeinung ein, um zu zeigen, dass das »Internet Luring Statute« (Anlocken von Kindern über das Internet mit sexuellen Absichten) in Epsteins Fall nicht zur Anwendung kommen könne. Es liegen zwei Aussagen von Frauen vor, denen zufolge sie von Epstein »angewiesen« worden seien, Sex mit Dershowitz zu haben.
Zum britischen Adel pflegt Epstein ebenfalls ein gutes Verhältnis: Prinz Andrew, der jüngere Bruder von Prinz Charles, ist ein langjähriger Freund. Prinz Andrew wird vorgeworfen, mindestens ein Mädchen missbraucht zu haben; eine Klägerin gibt an, sie und andere Mädchen seien gezwungen worden, mit ihm Sex zu haben. Das britische Königshaus wies die Vorwürfe entschieden zurück.
Ghislaine Maxwell, die Tochter des britischen Verlegers Robert Maxwell, soll die Mädchen für Epstein rekrutiert haben, was Maxwell bestreitet. US-Präsident Donald Trump ist ein weiterer Freund Epsteins. »Ich kenne Jeffrey seit 15 Jahren, ein toller Typ«, sagte er 2002. »Es macht echt Spaß, mit ihm rumzuhängen. Man sagt sogar, dass er schöne Frauen genauso gerne mag wie ich – und viele von ihnen sind ein bisschen jünger.« Eine ehemalige Angestellte in Trumps Golfclub Mar-a-Lago wurde als 16jährige von Maxwell rekrutiert, 1992 organisierte Trump in Mar-a-Lago einen »Calendar Girl«-Wettbewerb mit 28 Teilnehmerinnen, dem ansonsten nur er und Epstein beiwohnten.