Gleitschirmfliegen ist noch immer ein männlich dominierter Sport

Unter Geiern

Extremsportarten im Selbstversuch: Gleitschirmfliegen ist in der Schweiz populär, aber ein sehr männlich dominierter Sport. Doch seit einigen Jahren entsteht eine Fliegerinnen-Community.

Schon in unserer Unterkunft in Walenstadtberg sind sie fast allgegenwärtig: Immer wieder huschen im Garten Schatten über uns hinweg, ein Blick nach oben verrät: Gleitschirme. Die Schweiz mit ihren Bergen ist prädestiniert für diese Sportart, bei der 20 bis 40 Quadratmeter große Schirme mittels Thermik, also aufsteigenden warmen Luftströmen und Winden, geflogen und navigiert werden. Etwa 35 000 lizenzierte Gleitschirmflieger und -fliegerinnen gibt es in der Schweiz – pro Kopf gerechnet wahrscheinlich mehr als in jedem anderen Land.

Dann geht es los mit rasanten Kurven und wilden Kreisdrehungen, das Kettenkarussell wird zur Achterbahn. Nach ein paar Runden beginnt der Magen aufzubegehren.

Fast noch im Morgengrauen macht sich die Sportgruppe auf den Weg ins Berner Oberland. Dort sind wir verabredet mit Katrin, unserer Pilotin für den heutigen Tag. Sie kommt ursprünglich aus dem Schwarzwald, lebt aber schon seit 17 Jahren in der Schweiz – wegen des Fliegens, wie sie erzählt. »Hier in der Schweiz darf ich auf jedem Berg starten und auf jeder Wiese landen, es sei denn, das Land gehört jemandem, der es explizit verboten hat. Dadurch hat man natürlich viel mehr Möglichkeiten als in Deutschland, wo das Fliegen oft nur von ausgewiesenen Start- und Landeplätzen aus möglich ist. Hinzu kommt, dass das Fliegen in den Alpen wegen der verschiedenen Windsysteme sehr anspruchsvoll ist.« Katrin fliegt seit 20 Jahren, seit vier Jahren auch als Tandempilotin.

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