Die Robotisierung der Haustiere und ihrer Pflege

Roboter und Hunde

Cocolumne Von

Wer jüngere Geschwister hat, kennt das: Kommt ein neues Familienmitglied ins Haus, erfordert das von den bisherigen eine gewisse Toleranz. Coco musste neulich diese Toleranz beweisen, denn ein Saugroboter sollte einziehen. Die Spannung war groß: Würde sie den neuen Mitbewohner akzeptieren oder ihn anbellen und ihr Revier verteidigen? Würde sie ihm in den Weg laufen und würde es dadurch zu einer direkten Konfrontation kommen?

Ich möchte Sie nicht lange auf die Folter spannen: Es lief wunderbar. Ein paar skeptische Blicke – und schon war dem Hund das herumfahrende Ding völlig egal. Selbst wenn es die merkwürdigsten Geräusche von sich gibt, ist das für Coco kein Problem, sie ignoriert es. Sie kann offenbar gut zwischen Lebewesen und Automaten unterscheiden und ist damit uns Menschen, die das bei Künstlicher Intelligenz oft nicht können, deutlich überlegen. Vielleicht ahnt sie auch, dass das Ding nicht zuletzt angeschafft wurde, um den ganzen Dreck wegzumachen, den sie unermüdlich in die Wohnung schleppt.

Nun, wo das so gut geklappt hat, stellt sich die Frage, ob nicht viel mehr Roboter rund um den Hund zum Einsatz kommen könnten. Es gibt zum Beispiel Fütterautomaten, wäre das nicht was? Praktisch wäre natürlich ein Gassi-Geh-Roboter, der mit dem Hund die Morgenrunde dreht. Er würde selbstverständlich auch die Haufen aufsammeln und Leckerlis überreichen.

In Shanghai schnallte man während des Lockdowns in der Covid-19-Pandemie einem Roboterhund ein Megaphon auf den Rücken und ließ ihn durch die Straßen gehen, um die Bevölkerung aufzufordern, das Haus nicht zu verlassen.

Noch praktischer wäre es, wenn der Hund ein Roboter wäre, der gar keinen Dreck macht, nicht herumbellt und nicht gebürstet werden muss. Am allerpraktischsten wäre es, gerade bei Ekelwetter, wenn der Gassi-Geh-Roboter mit dem Roboterhund spazieren gehen würde.

Tatsächlich gibt es solche Roboterhunde. Nicht nur als Spielzeug für Kinder, sondern High-End-Hightech-Geräte, die sich täuschend echt wie ein Hund bewegen, ansonsten aber aussehen wie einem Science-Fiction-Film entlaufen. Sie können nicht nur Gassi gehen, sondern zum Beispiel auch Gebäude oder Grenzen bewachen und Bomben entschärfen.

Polizeidirektionen in aller Welt, von New York bis Duisburg, testen seit geraumer Zeit den Einsatz der halbautonomen Maschinen, die Türen öffnen und in Bergstollen kriechen können. In Shanghai schnallte man während des Lockdowns in der Covid-19-Pandemie einem Roboterhund ein Megaphon auf den Rücken und ließ ihn durch die Straßen gehen, um die Bevölkerung aufzufordern, das Haus nicht zu verlassen.

Das chinesische Militär veröffentlichte Videos von Robodogs mit Sturmgewehren auf dem Rücken, und angeblich hat die US-Regierung so ein Gerät in die Ukraine geliefert, damit es dort Minen beseitigt. Für Coco wären Kriegseinsätze definitiv nichts, schon die Silvesterböller machen ihr Angst. Und natürlich lieben wir gerade dafür unsere Hunde, dass sie eben keine Maschinen sind und so herrlich unpraktisch. Aber ganz ehrlich: Den Saugroboter habe ich auch schon ins Herz geschlossen.