Die Vereidigung des neuen Präsidenten Bernardo Arévalo

Getragen vom indigenen Aufbruch

Bis in die frühen Morgenstunden detonierten Feuerwerkskörper im Zentrum von Guatemala-Stadt, um den neu vereidigten Präsidenten Bernardo Arévalo zu feiern.

Guatemala-Stadt. Er ist Soziologe, Philosoph, Diplomat, Abgeordneter und seit dem 15. Januar gegen 0:10 Uhr Präsident des bevölkerungsreichsten mittelamerikanischen Landes: Bernardo Arévalo. Am 20. August war der 65jährige von annähernd 60 Prozent der abstimmenden Bevölkerung gewählt worden und doch stand seine Vereidigung über Monate in Frage. Einige wenige hätten sich über das eindeutige Votum der Bevölkerungsmehrheit hinwegsetzen wollen, sagte Arévalo in seiner Rede direkt nach der Vereidigung.

Er ist der Sohn von Juan José Arévalo, dem ersten demokratisch gewählten Präsidenten Guatemalas (1945–1951), und wuchs im Exil auf. Als guatemaltekischer Diplomat war er in Spanien im Einsatz, als Wissenschaftler arbeitete er an einem Friedensinstitut im US-amerikanischen San Diego. Nun verspricht er, sich den in Guatemala herrschenden Verhältnissen entgegenzustellen, und das nehmen ihm große Teile der Gesellschaft ab. Sie haben schlicht die Nase voll von Vetternwirtschaft, Korruption und permanenter Rechtsbeugung.

Geschickte Wahlkampfmanager tauften Bernardo Arévalo Tío Bernie (Onkel Bernie), in Anlehnung an den linken US-Politiker Bernie Sanders.

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